Basler spart Kosten und will wachsen
09.04.2014
Dr. Jürg Schiltknecht
Die Basler Versicherungen haben im Geschäftsjahr 2013 ihr Ergebnis deutlich gesteigert.
(fw/hwt) Zugleich wurde das Geschäftsvolumen weitgehend stabil gehalten und mit wichtigen Weichenstellungen die inzwischen begonnene Umsetzung der Optimierung und Fokussierung des Geschäfts vorbereitet. „2013 war ein ereignisreiches und in Teilen schwieriges Geschäftsjahr, das wir gut gemeistert haben: Wir haben gezeigt, dass wir gleichzeitig unseren Kunden bei extremen Elementarschäden zur Seite stehen, unsere Prozesse optimieren und ertragsorientiert arbeiten können", sagt Dr. Jürg Schiltknecht, Finanzvorstand der Basler Versicherungen. Er sieht das Unternehmen mit der Optimierung der Geschäftsabläufe und der Fokussierung in den Geschäftsfeldern auf einem guten Weg, der konsequent weiter gegangen werden soll.
Der Gewinn vor Finanzierungskosten und Steuern (EBIT nach IFRS) wuchs von 14,2 auf 55,3 Millionen Euro. Sowohl in der Lebensversicherung als auch in der Schadenversicherung konnte das Ergebnis in etwa verdoppelt werden. In der Schadenversicherung wurde die Sonderbelastung von etwa 84 Millionen Euro durch Aufwendungen von Elementarschäden aus Flut, Unwettern und Hagel von Mai bis Dezember 2013 durch eine effiziente Rückversicherung gut verkraftet. Zudem trugen einmalige Sondereffekte realisierter Gewinne aus den Kapitalanlagen in Höhe von etwa 35 Millionen Euro zu dem Gewinnsprung bei. Überdies konnte der Kostensatz durch Prozessoptimierungen um 16 % gesenkt werden.
Das Geschäftsvolumen über alle Sparten hinweg verringerte sich leicht auf 1,41 Milliarden Euro (-1,2 %). Im Geschäft mit Schadenversicherungen konnten die Basler Versicherungen um 2,4 % zulegen. In den Teilsegmenten gewerbliche und industrielle Sachversicherung, Technische Versicherung, Transport und Haftpflicht liegt das Wachstum mit 3,7 % über Marktniveau. Dabei handelt es sich um Zielsegmente, auf die sich die Basler künftig in der mittelständischen Wirtschaft fokussieren wird. Ausgesprochen erfolgreich verlief die Einführung des Sicherheitsbausteins „Opferschutz" in der Privathaftpflichtversicherung, mit dem Versicherungsnehmer finanziell und psychologisch unterstützt werden, auch wenn der Verursacher oder Täter nicht zur Verantwortung gezogen werden kann. Der Schadenkostensatz brutto (Combined Ratio) stieg durch die Belastungen aus den Elementarschäden auf 104,1 % (2013: 99,1 %). Trotzdem konnte das Ergebnis in der Schadenversicherung auf 54,5 Millionen Euro deutlich verbessert werden (2013: 24,0 Millionen Euro). Dies war durch eine effiziente Rückversicherungsstrategie und die Realisierung von stillen Reserven auf Kapitalanlagen möglich.
Die Lebensversicherung konnte durch Verbesserungen in der Versicherungstechnik, Kosteneinsparungen und solide Erträge aus Kapitalanlagen das Ergebnis auf 16,3 Millionen Euro nahezu verdoppeln. In Folge der marktweit schwachen Nachfrage und der begonnenen strategischen Umstellung auf ertragreiche Produkte verzeichnete die Lebensversicherung 2013 einen Prämienrückgang um 4,9 %. Hervorzuheben ist laut Basler die positive Entwicklung im Neugeschäft mit den Zielprodukten selbstständige Berufsunfähigkeits- und Pflegerenten-Versicherungen. Eine weitere Belebung wird durch die zum Jahreswechsel eingeführte Produktlinie „Basler Beruf + Pflege" erwartet – eine Kombination aus Berufsunfähigkeits- und Pflegeabsicherung. Im laufenden Geschäftsjahr liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung einer neuen Produktlinie für die Altersvorsorge – mit transparenten und flexiblen Tarifen, die ein neuartiges Garantieelement enthalten werden. Zudem wollen die Basler Versicherungen 2014 weiter ihre Prozesse optimieren und digitalisieren, wodurch auch die Sach- und Personalkosten reduziert werden sollen. Über das grundsätzliche Vorgehen dabei wurde mit den Arbeitnehmervertretern im Januar 2014 eine Einigung erzielt. Die Fokussierung auf ertragreiche Produkte ist ein weiterer Schwerpunkt. In der Lebensversicherung liegt der Fokus auf Biometrieprodukten, risikokapitalschonenden Fondspolicen und standardisierter betrieblicher Altersvorsorge. In der Schadenversicherung haben die Umsetzung einer Mittelstandsinitiative und der Ausbau des Neugeschäfts mit privaten Unfallversicherungen bereits begonnen. Das Ziel dieser Ausrichtung ist eine nachhaltige Stärkung im deutschen Markt.