Basisinvestment insbesondere für konservative Investoren
28.12.2022
Dr. Volker Schmidt, Senior-Portfoliomanager ETHENEA / Foto: © ETHENEA
2022 war ein nervenaufreibendes Jahr. Die Aktienmärkte gingen auf Talfahrt und auch auf der Anleihenseite dominierten die roten Vorzeichen. Dr. Volker Schmidt, Senior-Portfoliomanager bei ETHENEA und mitverantwortlich für den Ethna-DEFENSIV, im Dialog mit der Investment-Redaktion.
finanzwelt: Herr Dr. Schmidt, ein sehr herausforderndes Jahr neigt sich langsam dem Ende zu. Rekordhohe Inflationsstände zwingen die Notenbanken zum Handeln; andererseits schlittern wir sehr wahrscheinlich in eine Rezession hinein. Das verunsichert viele Anleger. Doch Angst ist bekanntlich ein schlechter Ratgeber. Dr. Volker Schmidt: Absolut. Natürlich machen sich bei vielen Anlegern die Sorgenfalten mit Blick auf ihr Depot breit. Tiefrote Vorzeichen dominieren. 2022 erlebten wir eine Art Gleichklang von Aktien- und Rentenmarkt, eine positive Korrelation beider Anlageklassen in diesen außergewöhnlichen Börsenzeiten. Im Umkehrschluss jedoch, das Geld ganz von der Börse abzuziehen oder sich übereilig von (schlecht laufenden) Fonds zu trennen, ist nicht die allheilbringende Lösung. Vielmehr sind Geduld und breites Know-how gefragt, um passende Strategien ausfindig zu machen, die zumindest relativ betrachtet besser abschneiden als der breite Markt.
finanzwelt: Defensive Strategien sind in diesen Zeiten eher nachgefragt. Sicherheit und Rendite haben eine „neue“ Bedeutung erhalten. Inwiefern bietet Ihr Fonds Ethna-DEFENSIV darauf eine Lösung? Dr. Schmidt: Der benchmarkunabhängige Ethna-DEFENSIV, den es bereits seit mehr als 15 Jahren gibt, ist ein anleihefokussierter Mischfonds, der insbesondere die konservativen Anleger anspricht. Dem Konzept von gemischten Fonds entsprechend kann das Fondsmanagement sowohl in Aktien als auch in Anleihen beliebig streuen. Anleihen von Emittenten aus OECD-Ländern mit Fokus auf Staats- und Unternehmensanleihen stehen dabei klar im Fokus. Doch das alleine wäre zu kurz gesprungen. Darüber hinaus bietet eine Positionierung beispielsweise in Rohstoffe und Währungen oft weitere alternative Investmentmöglichkeiten, die wir gerade in diesen stürmischen Zeiten des laufenden Jahres wahrnehmen.
finanzwelt: Um sicher durch die turbulenten und krisenbehafteten Marktphasen zu manövrieren, ist aktives Management unerlässlich. Starre Quoten sind ein Hindernis. Wie handhaben Sie das? Dr. Schmidt: Flexibilität in der Streuung ist sozusagen das A und O. Nur so können wir den allgemeinen Widrigkeiten und Markttrends trotzen und uns positiv von der Masse abheben. Wie bereits erwähnt, bilden Unternehmensanleihen mit sehr guter/guter Kreditqualität des Emittenten die Basis im Fonds. Das Portfolio kann um Anleihen mit niedrigerem Rating angereichert werden, sofern es aus Chance-Risiko-Gesichtspunkten Sinn macht. Aktuell, zum Stichtag 31.10., ist der Fonds zu etwas mehr als 90 % in Anleihen allokiert; den Rest halten wir Cash. Generell kann der Ethna-DEFENSIV bis zu 10 % in Aktien investieren – momentan liegt diese Quote bei 0 %. Ende 2021 lag die Aktienquote noch bei 9 %; das verdeutlicht, wie flexibel wir agieren.
finanzwelt: Haben Sie auch eine Zielvorgabe betreffend der Schwankungsbreite/Volatilität? Dr. Schmidt: In der Tat ist auch das ein wesentlicher Aspekt, den Investoren speziell in Krisenzeiten berücksichtigen. Hier können wir ebenfalls mit unserem Produkt punkten. Das Fondsmanagement strebt seit Auflage eine Volatilität von unter 4 % an. Die annualisierte Volatilität (zwölf Monate) lag Ende Oktober 2022 bei 3,04 %. Auch dieses Versprechen haben wir bis dato eingelöst. Ein weiteres Indiz dafür, dass der Ethna-DEFENSIV ein attraktives Basisinvestment insbesondere für konservative Anleger ist. (ah)