Auswirkungen von Corona für Bauherren und Investoren der Immobilienbranche
16.06.2020
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Die Corona-Krise hat die ganze Welt ordentlich durcheinander gebracht und die Finanzmärkte sowie die gesamte Wirtschaft stark geschädigt. Der Immobilienmarkt scheint jedoch wie eine Fahne im Wind zu sein und weiterhin konstant zu bleiben. Sowohl die Miet- als auch Häuserpreise haben sich gar nicht bis kaum verändert und auch die Nachfrage nach Wohnraum befindet sich weiterhin auf einem gleich hohen Niveau.
Befinden sich viele Unternehmer und Arbeitnehmer in Kurzarbeit, bleibt die Nachfrage nach neuem Wohnraum dennoch auf einem hohen Level. Auch, wenn diese etwas einbricht, so gibt es trotzdem weiterhin einen Nachfrageüberhang, der den Immobilienmarkt am Laufen hält – gerade in Städten und Regionen, wo der Wohnraum immer noch knapp ist.
Immobilienfinanzierung in Zeiten von Kurzarbeit
Viele Unternehmen schicken ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit. Somit bricht ein großer Teil des Einkommens weg, die Liquidität verändert sich, aber auch für Unternehmer verschlechtert sich natürlich die Auftragslage. Hausbesitzer werden durch die Corona-Krise besonders in die Enge getrieben und es wird zunehmend schwerer, den Immobilienkredit weiterhin konstant abzubezahlen. Hilfe gibt es in solchen Fällen jedoch trotzdem, denn auch das Bankgeschäft hat auf die Corona-Krise reagiert und bietet Kunden in den meisten Fällen eine Aussetzung der Zinsen oder Tilgungsraten, bis sich die Wirtschaftslage wieder beruhigt hat. Hat man sich bereits vor dem 15. März 2020 Geld von der Bank geliehen, besteht sogar ein Rechtsanspruch auf eine Ratenpause, ist man persönlich von der Krise betroffen.
Auswirkungen der Krise für Bauherren
Steckt man gerade mitten in der Bauphase oder hatte schon konkrete Pläne für das neue Eigenheim, muss man hier mit Verzögerungen rechnen. Zwar sind Handwerksbetriebe nach wie vor ausgelastet, jedoch kann es zu Lieferverzögerungen und Materialknappheit kommen. Zudem beschäftigen viele Baubetriebe Arbeitnehmer aus dem Ausland, die wegen der geschlossenen Grenzen nicht mehr in Deutschland arbeiten können.
Hat man bereits dem Umzug geplant und seine Wohnung gekündigt, ist man im schlimmsten Fall erstmal obdachlos. Da Hotels nun wieder geöffnet haben, ist dies neben Familie und Freunden aber eine gute Ausweichmöglichkeit, um die Zeit zu überbrücken, bis die Bauarbeiten abgeschlossen sind. Ein stetiger Austausch mit der Baufirma ist daher unerlässlich für eine gute Planung und Krisenintervention seitens der Bauherren.
Immobilienpreise weiterhin stabil, aber …
Die Immobilienpreise sind weiterhin auf einem gleichbleibenden Level, auch in Großstädten scheint es zu keinen nennenswerten Veränderungen zu kommen. Diese Entwicklung zeigt vor allem, dass der Immobilienmarkt recht krisenstabil ist und auch in solchen Zeiten als sichere Geldanlage angesehen werden kann. Jedoch kann die Dauer der Corona-Pandemie derzeit nicht eingeschätzt werden. Somit gibt es auch keine klare Entwarnung für die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt in Bezug auf Angebot und Nachfrage, meint Raumausstatter Theo Balter von Einrichtungsradar.
Allerdings zeigte bereits die Finanzkrise 2008, dass der Markt trotz sinkendem Bruttoinlandsprodukt wenig Schaden davongetragen hat. Dies gibt zumindest Grund zur Hoffnung. Bisher hat die Nachfrage nach Immobilien seit der Pandemie nämlich keinen nennenswerten Rückgang verzeichnen können. Fallende Preise am Immobilienmarkt sind Experten nach zu urteilen deswegen fast ausgeschlossen, eher kann es in diesem Jahr noch zu Preisanstiegen, beispielsweise bei Eigentumswohnungen, kommen.
Autorin: Martha Fischer