Augen auf beim Vererben!
30.10.2018
Christopher Wintrich, Berater Digitale Immobilienfinanzierung im Partnervertrieb der ING
Letztens habe ich im Internet eine Anzeige gelesen: „Im Zuge einer Nachfolge suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen Baufinanzierungspartner“. Nicht, dass ich mich auf diese Stelle bewerben will, aber die Anzeige ist ein guter Anlass über das Thema Nachfolgeregelung und Übergabe von Kundendaten nachzudenken. Wo liegt das Problem, werden Sie jetzt vielleicht fragen. Meine Antwort: Ganz oft in den Daten. Viele Baufinanzierungsvermittler arbeiten noch sehr klassisch – ohne digitale Strategie. Das mag funktionieren, spätestens beim Gedanken an die Geschäftsübergabe treten aber massive Hindernisse auf. Wer übernimmt gerne einen „alten Laden“ und die damit verbundenen Hunderte von Aktenordnern?
Jeder, der seine Beratung und seine Kunden irgendwann einmal übergeben möchte, sollte deshalb rechtzeitig darüber nachdenken, wie er das macht. Der Kundenbestand ist ein entscheidender Faktor dafür, wie attraktiv ein Unternehmen bewertet wird. Doch was macht man nun, wenn der Schrank noch voller Aktenordner steht? Tipp 1: Entschlacken und überflüssige oder veraltete Daten, die sich im Lauf der Jahre angesammelt haben, fachgerecht entsorgen. Tipp 2: Einen Workshop zum digitalen Datenmanagement besuchen. Tipp 3: Dokumente digitalisieren. Hier gibt es leistungsfähige Scanlösungen mit einer Texterkennung (OCR), die aus den eingescannten Dokumenten sicher und zuverlässig relevante Informationen auslesen und digital archivieren. Und Tipp 4: Den Datenbestand auch nach der Umstellung auf digitale Daten pflegen. Schließlich haben Sie in der Regel viele Jahre dafür gearbeitet, um Ihren Kundenbestand aufzubauen.
Spätestens bei der Suche nach einem Nachfolger geht es darum, diese Attraktivität Ihres Unternehmens digital sichtbar zu machen. Denn wie begehrenswert der Bestand eines Baufinanzierungsberaters ist, liegt am Ende immer auch im Auge des Betrachters. Apropos Auge: Ich schau jetzt mal, was ich im Internet noch dazu finden kann.
Ihr Christopher Wintrich