Aufholjagd bei Gold gestoppt
01.04.2014
Dieses Jahr sollte für die Edelmetalle besser verlaufen als das vergangene. Nach einem guten Start in 2014 sind nun einige Edelmetallpreise ins Stocken geraten. Dies gilt insbesondere für Gold, dessen Preis je Feinunze in der vergangenen Woche unter die Marke von 1.300 US-Dollar gerutscht ist.
(fw/ah) Zum Monatsende fiel der Goldpreis auf ein Sechs-Wochen-Tief und bei einem Kurs von 1.284 USD und einem Minus von 3,1 % abschloss. Die Gründe für den ersten Jahresverlust scheinen für Experten klar: Die Krim-Krise sei in den letzten Tagen in den Hintergrund getreten und die jüngsten Kommentare der US-Notenbankchefin Janet Yellen hätten das gelbe Metall weiter unter Druck gesetzt.
„Viel interessanter für die Goldpreisentwicklung sind jedoch andere Aspekte, wie etwa die
Bestätigung der Goldprognose von 1050 USD pro Feinunze von Goldman Sachs", sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH. Prognosen einer Großbank wie Goldman Sachs hätten einen größeren Einfluss auf den Goldpreis als politische Krisen. „Aber auch die Krim-Krise ist keineswegs in den Hintergrund getreten, den mit den ersten Sanktionen hat der Wirtschaftskrieg zwischen dem Westen und Russland erst begonnen", sagt Siegel.
Auch andere Argumente, wie z.B. Goldkäufe, die aus Sorge um chinesische Kredite ausgelöst worden sein sollen, seien abwegig. Sollte es dort zu Spannungen kommen, die eine Rezession auslösten, dann ist im Gegenteil mit einem erheblichen Nachfragerückgang in China zu rechnen. Silber hat im März ein Verlust von 6,8 % verbucht und schloss bei 19,79 USD pro Feinunze ab. Das weiße Metall hat zwar den Anstieg von Gold im ersten Quartal begleitet, jedoch in einem ungewohnt ruhigen Rahmen.
Platin blieb in der Seitwärtsbewegung und verlor 1,9 %. Dennoch wurde das Industriemetall mit einem Kurs von 1.418 USD pro Feinunze weiter teurer gehandelt als Gold. Die Aktien der Minengesellschaften konnten sich nicht von den physischen Metallen entkoppeln und sind zwischen fünf und zehn Prozent im Minus gelandet. „Das ist eine normale Marktreaktion. Mit den steigenden Kursen zu Monatsanfang gab es auch bei den Stabilitas-Fonds Zuflüsse und zum Monatsende wieder Abflüsse. Es scheint, dass einige Trendfolger prozyklisch investiert waren", sagt Siegel.