Auf zu neuen Ufern

15.06.2020

Carsten Möller / Foto: © Apella

Er ist wieder da: Carsten Möller, ehemaliger Gründer und Chef vom Maklerpool maxpool, dann Head of Sales bei carglass und treibende Kraft beim Oldtimerversicherer OCC. Und jetzt? Im finanzwelt-Interview erzählt der Hamburger Unternehmer, wie sein Ausstieg bei OCC war und was er alles als nächstes macht.

finanzwelt: Herr Möller, es ist recht ruhig um Sie geworden seit Ihrem Ausstieg bei OCC (finanzwelt berichtete) im September 2019.

Carsten Möller: Das stimmt! Für mich war es wirklich wichtig, erst einmal zur Ruhe zu kommen und die Ereignisse der Monate zuvor verarbeiten zu können.

finanzwelt: Was genau meinen Sie damit? Möller» Das war für mich wahrlich keine einfache Entscheidung, die ich für mich treffen musste. Mir hat meine Aufgabe bei OCC bis etwa November 2018 extrem gut gefallen. Wir haben ein tolles Team entwickelt, waren unglaublich erfolgreich und konnten unsere Bekanntheit im Markt erheblich steigern. Im April/Mai 2018 wurde die Übernahme von 75 % durch die Provinzial NordWest bekanntgegeben und ab dem Spätherbst 2018 veränderten sich einige Themen doch wesentlich für mich. Vielleicht ist es normal, wenn ein Konzern mehrheitlich einsteigt und sich dann einbringen will, für mich war es jedoch zunehmend „anders“ und veränderte meine persönliche Einstellung mit jedem Tag mehr. Die Menschen, die mich wirklich kennen, bemerkten es recht schnell unter anderem daran, dass meine grundsätzlich positive Art weg war, sich meine Lebensfreude reduzierte und ich mich immer mehr zurückzog. Als dann im Februar 2019 die neue Geschäftsführerin präsentiert wurde und ich merkte, dass sich das Unternehmen in eine Richtung verändern soll, die für mich so nicht richtig erschien, musste ich eine Entscheidung fällen. Und die musste ich nur für mich treffen. Schlimm dabei war für mich immer wieder der Gedanke: ‚Ich lasse mein Team im Stich!‘ Aber irgendwann geht es halt nicht mehr!

finanzwelt: Das scheint Ihnen ja wirklich zugesetzt zu haben?

Möller: Das war definitiv keine schöne Zeit für mich, aber die Erfahrung musste/durfte ich jetzt auch mal machen.

finanzwelt: Herr Möller, wir kennen Sie ja alle inzwischen ganz gut. Sie haben sich sicherlich nicht bis jetzt nur ausgeruht, oder?

Möller: Nein, natürlich nicht. Es ist dann sehr viel passiert. Es gab im August/September 2019 eine kurze Pressemitteilung und dann geschah etwas, womit selbst ich, als großer Optimist, nicht gerechnet hätte! Mich riefen viele liebe Menschen an und wollten aus völlig unterschiedlichen Gründen mit mir reden. Die einen nur, um sich als Gesprächspartner anzubieten, was ich auch sehr gerne genutzt habe. Und andere um sich zu informieren, ‚was denn da los ist‘. und natürlich kamen auch viele interessante Angebote aus dem Markt. Und so begann dann eine längere Sondierungsphase. Vor allem musste ich mir klarwerden, was ich eigentlich wirklich machen will.

Warum Möller sich für Apella entschieden hat und was er dort anders machen will, lesen Sie auf Seite 2