Ascore Analyse PKV: Nur vier Versicherer erhalten Bestnote
09.10.2024
Foto: © contrastwerkstatt - stock.adobe.com
Beim aktuellen PKV-Unternehmensscoring analysierte Ascore Analyse insgesamt 32 private Krankenversicherungsunternehmen, von denen lediglich vier die höchste Bewertung erhielten. Die Bewertung basiert auf den Bereichen „Erfahrung“, „Sicherheit“, „Erfolg“ und „Bestand“.
Insgesamt konnten die Krankenversicherer im Geschäftsjahr 2023 ihre verdienten Bruttobeiträge um ca. 1,4 Mrd. Euro auf 47,9 Mrd. Euro steigern, was einem Wachstum von ca. 3,1 % entspricht. Ebenso ist die Gesamtzahl der versicherten Personen um 0,9 Mio. Versicherten bzw. 2,6 % auf ca. 37,7 Mio. Versicherten angestiegen. Hierbei ist die Anzahl der Vollversicherten mit knapp 8,7 Mio. auf dem Vorjahresniveau geblieben.
Leichte Rückgänge bei Eigenkapital- und Solvency-Quoten
Trotz eines Rückgangs bei einzelnen Kennzahlen im Geschäftsjahr 2023 zeigen die privaten Krankenversicherer weiterhin eine stabile Sicherheitslage. So ist die Eigenkapitalquote im Vergleich zum Vorjahr um 0,8-Prozentpunkte gesunken und betrug im Jahr 2023 noch solide 15,5 %. Auch bei der RfB-Quote (Rückstellungen für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattungen) ist ein Rückgang zu verzeichnen, welcher sowohl auf eine niedrigere Zuführung zur RfB als auch auf höhere Entnahmen zu Beitragslimitierungen und Barausschüttungen zurückzuführen ist. Insgesamt lag die RfB-Quote im Jahr 2023 bei 34,3 % nach 36,5 % im Vorjahr.
Auch die Solvency-Quoten lagen leicht unter den Vorjahreswerten. Die Netto-Kennzahl (ohne Berücksichtigung der Volatilitätsanpassungen und Übergangsmaßnahmen) ist insgesamt von 424,4 % auf 413,2 % zurückgegangen. Unter Berücksichtigung der Volatilitätsanpassungen sowie der Übergangsmaßnahmen, welche wie im Vorjahr von sieben bzw. zwei Gesellschaften angewandt wurden, lag die Solvency-Quote insgesamt mit 425,8 % um knapp über 10-Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert von 439,1 %.
Höhere Kostenquote
Auch im Bereich „Erfolg“ war die Entwicklung mancher Kennzahlen im Geschäftsjahr 2023 rückläufig. Bei den Kostenquoten war eine Erhöhung der Abschlusskostenquote zu beobachten (von 6,5 % auf 7,0 %), währen die Verwaltungskostenquote mit 2,2 % auf dem Vorjahresniveau geblieben ist. Die Schadenquote ist von 78,4 % im Vorjahr auf 82,0 % im Jahr 2023 gestiegen. Infolgedessen lag die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote im Jahr 2023 mit 8,8 % unter dem Vorjahreswert von 12,9 %.
Leichter Anstieg bei der Kapitalanlage
Auf der Kapitalanlagenseite konnten die Krankenversicherer im Jahr 2023 mehr erwirtschaften als im Jahr davor. Während die laufende Durchschnittsverzinsung leicht um 0,1-Prozentpunkte auf 2,7 % angestiegen ist, lag die Nettoverzinsung mit 2,6 % um 0,4-Prozentpunkte über ihrem Vorjahreswert. Die Erhöhung der Nettoverzinsung ist insbesondere auf niedrigere außerplanmäßige Aufwendungen (Abschreibungen und Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen) zurückzuführen.
Insgesamt lag die Rohergebnisquote, welche sich auf beide Herkunftsquellen des wirtschaftlichen Erfolges eines Unternehmens – die verdienten Bruttobeiträge und das Kapitalanlageergebnis – bezieht, mit 9,9 % auf dem Vorjahresniveau. (mho)