Anpacken und Zuversicht schaffen
23.04.2023
INTERVIEW
finanzwelt: Herr Pohl, 2022 war erneut ein krisenbehaftetes Jahr. Krieg, Zinswende und die damit verbundenen Konsequenzen. Wie fällt Ihr Fazit aus?
Andreas Pohl» Wir haben turbulente Jahre hinter uns. Zunächst hat uns die Coronapandemie extrem gefordert. Hinzu kamen 2022 zahlreiche geopolitische Einflüsse sowie damit einhergehend viele Marktveränderungen und natürlich die steigende Inflation. Allen Herausforderungen zum Trotz konnte die Deutsche Vermögensberatung AG im vergangenen Jahr ihren eingeschlagenen Erfolgsweg weiter fortsetzen. Die Umsatzschwelle von zwei Milliarden Euro wurde übertroffen – das zweitbeste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte und einmal mehr der Beleg für unser beständiges, nachhaltiges Geschäftsmodell.
finanzwelt: Der Erfolg bedingt aber auch, sich stetig weiterzuentwickeln. Die Digitalisierung hält heutzutage überall Einzug, ist nicht mehr wegzudenken.
Pohl» Die digitale Transformation betrifft nahezu alle Bereiche des Lebens und natürlich auch uns. Wir investieren massiv, um unsere Prozesse noch besser zu machen. Dabei ist unsere oberste Prämisse nicht die Digitalisierung um jeden Preis, sondern die bestmögliche Unterstützung der persönlichen Beratung durch unsere Vermögensberaterinnen und Vermögensberater. Denn das haben die Pandemie und unsere Erfolge im vergangenen Jahr nochmals bestätigt: Persönliche Beratung wird von den Menschen stark nachgefragt. Dafür werden wir weiter investieren!
» Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung. «
— John F. Kennedy
finanzwelt: Sie sprechen es an. Viele Prozesse werden digitalisiert. Davon profitiert auch der Berater. Welche Erfahrungen machen Sie?
Pohl» Es galt, sich auf die veränderten Rahmenbedingungen einzustellen. Darin sind wir erprobt. Mit unseren Beratungstools hat die Deutsche Vermögensberatung ein hybrides Konzept etabliert, das persönliche Kundenberatung und Digitalisierung in idealer Weise vereint. Das Tool wird immer stärker genutzt. Daher lag der Fokus im Jahr 2022 vor allem darauf, weitere Module aufzunehmen und den Kundennutzen auf ein neues Level zu heben. Weiterbildung ist für die Unternehmen genauso wie für ihre Mitarbeitenden sehr wichtig. Fach- und Führungskräfte sehen die Weiterbildung sowohl bei der Wahl des Arbeitgebers als auch für die persönliche Entwicklung als bedeutend an.
finanzwelt: Up-to-date zu sein ist heutzutage unerlässlich. Auch als Vermögensberater müssen Sie mit der Zeit gehen, im Interesse des Kunden, aber auch aus ureigenem Antrieb. Welchen Stellenwert messen Sie der Weiterbildung bei?
Pohl» Lebenslanges Weiterbilden gehört bei der DVAG schon immer dazu. Sowohl auf fachlicher als auch persönlicher Ebene. Das eine funktioniert nicht ohne das andere. Beim Thema der fachlichen Aus- und Weiterbildung gehen wir weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Vermögensberaterinnen und Vermögensberater profitieren fortlaufend von der Bereitstellung unterschiedlicher Weiterbildungs- und Schulungsangebote. So sind sie immer auf dem neuesten Stand und können ihre Kunden auch in herausfordernden Zeiten stets optimal beraten. Damit nicht genug. Auch die persönliche Weiterentwicklung mit individuell zugeschnittenen Angeboten und Coachings liegt uns sehr am Herzen.
finanzwelt: Damit punkten Sie auch beim Nachwuchs.
Pohl» Absolut. Es stimmt uns mehr als zuversichtlich, dass im vergangenen Sommersemester im dualen Studiengang der DVAG so viele Studierende wie nie zuvor gestartet sind. Seit Start des Studiums 2008 hat sich die Anzahl der Studierenden pro Semester mehr als verdreifacht.
finanzwelt: Miteinander, Menschlichkeit, Zusammengehörigkeitsgefühl –Zuschreibungen, die gerade vor dem Hintergrund des unsicheren, krisenbehafteten Umfelds wichtig sind und bei der DVAG einen besonderen Stellenwert genießen. Wie drückt sich das konkret aus?
Pohl» Ein sehr wichtiger Punkt. Die Themen Fairness und Vielfalt sind seit jeher in unserer Unternehmenskultur verankert. Unser Karrieresystem ist für jeden identisch: unabhängig von der Herkunft, egal ob Mann oder Frau, jung oder alt. Jeder hat bei uns die gleichen Chancen. Denn es ist die Leistung, die zählt. Wir sind eine starke Gemeinschaft, die aus über 50 verschiedenen Nationalitäten besteht und sich gegenseitig unterstützt. Ich bin stolz, dass dies schon immer Teil unserer DNA ist!
finanzwelt: Der von Ihnen angesprochene Teamgedanken und das Verantwortungsbewusstsein zeigt sich auch an anderer Stelle. Warum ist Ihnen gesellschaftliches Engagement so wichtig?
Pohl» Bei uns im Familienunternehmen gehört es schon immer dazu, etwas zurückzugeben. Das spielt auch für unsere Vermögensberaterinnen und Vermögensberater eine große Rolle. Seit jeher engagieren wir uns vielfältig in den Bereichen Soziales, Kultur, Wissenschaft und Sport. Damit wollen wir einen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit leisten.
finanzwelt: Welche Rolle kommt familiengeführten Unternehmen zu?
Pohl» Wir sind uns schon immer unserer besonderen Verantwortung für die kommenden Generationen bewusst. Weil wir als Familienunternehmen den langfristigen Erfolg über kurzfristigen Gewinn stellen. Weil unsere Vermögensberaterinnen und Vermögensberater ihre Kunden ein ganzes Leben lang begleiten. Mit dem Bewusstsein eines in die Zukunft gerichteten Geschäftsmodells im Rücken blicken wir optimistisch auf die kommenden Jahre.
Vieles lässt sich über Krisen und Krisensymptome sagen. Entscheidend ist, dass man dabei auch heute bereits an die Zeit nach der Krise denkt, sich entsprechend positioniert und Chancen ergreift. Dann hat man die Zuversicht, herausfordernde Zeiten zu überstehen und gestärkt daraus hervorzugehen. Ob als Individuum oder als Unternehmen. Die Deutsche Vermögensberatung hat auch 2022 bewiesen, dass sie exzellent aufgestellt ist, Zeichen der Zeit rechtzeitig antizipiert und insofern für Vermögensberater eine ideale Heimat ist. (ah)