Angehörigenpflege ist oft Vollzeitjob

04.05.2021

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Morgen beschäftigt sich der Gesundheitsausschuss des Bundestages in einer öffentlichen Anhörung mit der besseren Vereinbarkeit von Angehörigenpflege und Beruf. Das nimmt das Deutsche Institut für Altersvorsorge zum Anlass, darauf hinzuweisen, welche zeitliche Belastung die Pflege von Angehörigen darstellt.

Etwa drei Viertel aller Pflegedürftigen in Deutschland werden zuhause gepflegt, ein großer Teil davon von Angehörigen, die damit oftmals einen Vollzeitjob wahrnehmen – neben ihrer eigentlichen beruflichen Tätigkeit. So gaben in der DIA-Studie 50plus 42 % der Befragten an, die alleine ein Familienmitglied pflegen, dafür 30 bis 40 Stunden pro Woche aufzuwenden. Bei denen, die die Pflege von Angehörigen gemeinsam mit einem Pflegedienst machen, sind es sogar 48 %, die dafür 30 bis 40 Stunden pro Woche nur für die Angehörigenpflege aufwenden. Viele der pflegenden Angehörigen haben damit quasi einen zweiten Vollzeitjob neben ihrer regulären Arbeit: So sind lediglich knapp ein Viertel der Pflegenden nicht erwerbstätig. Die Struktur der Wochenstunden der ehrenamtlichen Pflegekräfte offenbart zwei Probleme. „Bei jenen, die parallel noch einen Vollzeitjob haben, entsteht eine enorme Doppelbelastung. Sie führt sowohl zu physischen als auch psychischen Härten“, erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. „Auf der anderen Seite führen verringerte Wochenarbeitszeiten zu geringeren Einkommen, sofern die Pflegenden noch im erwerbsfähigen Alter und noch nicht in Rente sind.“ Im Rentenalter ist aber nur ein kleiner Teil der Pflegenden. Nach den Ergebnissen der DIA-Studie 50plus pflegen unter den 60-Jährigen und Älteren lediglich 3 bis 7 % eine andere Person alleine oder mit Unterstützung. Bei den bis 39-jährigen sind es hingegen 28 %. (ahu)