Altersarmut droht – doch es gibt einen Ausweg

01.12.2014

Der Abbau der Staatsschulden zu Lasten der Vorsorgesparer geht weiter. Die europäische Finanzpolitik nimmt in Kauf die Altersvorsorge breiter Bevölkerungsschichten zu gefährden.

2014-12-02 (fw/db) Wissen Sie, wie viel Geld Sie im Ruhestand zur Verfügung haben und ob dies zum Leben ausreicht? Die meisten Menschen unterschätzen das Thema Altersarmut. Wie schon in den vergangenen Wochen in den Medien thematisiert, sind immer mehr Menschen von Altersarmut betroffen. Dabei ist die steigende Tendenz erschreckend. Immer mehr Menschen benötigen die Grundsicherung im Alter – und das, obwohl sie 30 Jahre lang gearbeitet haben. Den meisten ist dabei nicht bewusst, welche Bedeutung die private Altersvorsorge heute und in Zukunft hat.

„Es ist unerlässlich, privat für das Alter vorzusorgen, weil die gesetzlichen Renten immer geringer ausfallen werden. Private Rentenversicherungen bieten auf unkomplizierte Weise einen Ausweg. Viele Produkte sind dabei auch mit einer staatlichen Förderung verbunden. Im Gegensatz zu Aussagen mancher Verbraucherschützer, die Kunden immer wieder verunsichern, können nur diese Produkte eine lebenslange Rente garantieren“, sagt Uwe Laue, Vorstandschef der Debeka Lebensversicherung zum Thema.

Was die deutschen Lebensversicherungen leisten, und vor allem zukünftig gewährleisten, haben die Wirtschaftsmagazine „Capital“ und „WirtschaftsWoche“, sowie die „finanzwelt“ in den vergangenen Monaten veröffentlicht.

Der Abbau der Staatsschulden zu Lasten der Vorsorgesparer ist auf Dauer eine Gefahr für die Assekuranz und ihre Kunden. Nach einer aktuellen Einschätzung der europäischen Aufsichtsbehörde EIOPA können dauerhafte Niedrigzinsen die Lebensversicherer vor eine große Herausforderung stellen.

In acht bis elf Jahren können viele Versicherer Probleme haben, ihre Verpflichtungen gegenüber den Versicherungsnehmern zu erfüllen“, warnte EIOPA-Chef Gabriel Bernadino gestern in Frankfurt am Main. Die Aufsichtsbehörde hat einen Stresstest für die europäische Assekuranz veröffentlicht.

Im Ergebnis sei zu befürchten, dass bei mittelfristig anhaltenden Niedrigzinsen 225 der untersuchten Lebensversicherer, also jeder vierte Versicherer, die Eigenmittelanforderungen nicht erreichen könnten. Die Eigenmittel müssen die Versicherer für die langfristigen Versprechen an ihre Kunden als Sicherheit vorhalten um eine Kapitaldeckung für die garantierte Verzinsung zu haben. In einer lang anhaltenden Phase von Niedrigzinsen wird dies eine sehr große Herausforderung für die Assekuranz, die garantierten Zinsen über die Kapitalanlage des versicherungstechnischen Fremdkapitals nachhaltig zu erwirtschaften.

Fazit: Die Branche hat schon schlimmere Herausforderungen, wie Währungsreformen und Krisen an den Finanzmärkten, erfolgreich bewältigt. Das muss die Assekuranz auch jetzt wieder leisten, denn zur Bekämpfung der Altersarmut gibt es zur Lebensversicherung keine Alternative in der privaten und betrieblichen Altersvorsorge.

Dietmar Braun