„Alternativen zu Tagesgeld, Sparbuch und Co.“

26.11.2013

Es wirft mickrige Zinsen ab und verliert durch die Inflation sogar an Wert – mit diesen Vorurteilen ist das Sparbuch bis heute belegt. Als vermeintlich clevere Alternative zum klassischen Sparbuch werden viele andere Anlageprodukte angepriesen, beispielsweise das Tag- oder Festgeldkonto.

Wie sicher ein Tag- oder Festgeldkonto Konto tatsächlich ist, haben im Jahr 2008 allerdings über 30.000 deutsche Sparer erlebt, die ihr Geld bei der isländischen Kaupthing-Bank auf solche Konten geparkt hatten. Weil das Bankhaus Kaupthing Edge nicht Mitglied des freiwilligen Einlagensicherungsfonds deutscher Privatbanken war, muss es nur für 20.887 Euro pro Sparer haften. Von den sensationellen Zinsen, die noch kurz zuvor versprochen worden waren, sahen die deutschen Sparer nichts.

Das Beispiel des isländischen Tagesgeld-Crashs macht deutlich: Tages- und Festgelder sind mit Risiken belegt. Wer während der größten Schuldenkrise der Weltgeschichte auf Tages- oder Festgeld vertraut, sollte sich bewusst machen, dass die klassischen Sicherungsmethoden beim näheren Hinsehen nicht tragfähig sind. So ist beispielsweise die deutsche Einlagensicherung ein zweifelhaftes Unterfangen: Die gesetzliche Sicherung umfasst einen Betrag von 100.000 Euro je Kunde. Kreditinstitute in Deutschland sind verpflichtet, sich gegenseitig im Fall einer oder mehrerer Bankpleiten zu helfen und den Zahlungsausfall der Kunden auszugleichen. Bei einem Kundenstamm von über zehn Millionen Privatkunden, wie ihn beispielsweise die Deutsche Bank oder die Commerzbank haben, müsste die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken also im schlimmsten Fall mit mindestens einer Billion Euro aufkommen – pro Bank.

Diese schwer nachvollziehbaren Zahlen verdeutlichen, welchen Wert die Sicherungsversprechen haben. Die Herausforderung für die Finanzbranche besteht – jetzt und in der Zukunft – darin, hier geeignete Alternativen für ihre Kunden zu finden. Eine Investition in Edelmetalle könnte eine davon sein.

(Tino Leukhardt, Vertriebsdirektor pro aurum OHG)

Meinung - Printausgabe 06/2013