Alles neu macht die Wechselsaison
15.11.2022
Foto: © slavun - stock.adobe.com
Man steigt nie zwei Mal in denselben Fluss – diese Weisheit gilt auch für die alljährliche Kfz-Wechselsaison. Wer als Makler oder Maklerin schon länger im Geschäft ist, mag zwar in jedem Herbst gewisse Parallelen erkennen. Zugleich aber stellt sich die Kfz-Tariflandschaft immer wieder neu dar, denn die Produktentwickler in der Assekuranz ruhen ebenso wenig wie die technische Entwicklung.
Diese hält die Maklerschaft gleich auf zwei Ebenen auf Trab: Zum einen verändern sich die Fahrzeuge fortlaufend. Das gilt im Kleinen, etwa mit besserem Diebstahlschutz, stetig ausgefeilteren Sicherheitssystemen und immer teuereren Gadgets, aber vor allem im Großen, wie bei der breiten Elektrifizierung. Die E-Mobilitäts-Revolution zieht auch eine tarifliche Umwälzung nach sich, die gerade erst begonnen hat. Als Reaktion auf diese Entwicklungen passen die Versicherer ihre Tarife kontinuierlich an den Stand der Technik an. Neben diesem müssen sie aber auch weitere Faktoren einbeziehen, etwa den auf Kundenseite wachsenden Wunsch nach Nachhaltigkeit.
Und dann ist da schließlich auch noch der brancheninterne Wettbewerb, der genuin versicherungstechnische Fortschritt also, der immer wieder Tarifinnovationen hervorbringt und neue Standards setzt. Aus alldem ergibt sich eine hohe Dynamik im Kfz-Tarifgefüge. Zum anderen macht der Fortschritt auch bei den Beratungs-, Tarifauswahl- und Abwicklungsprozessen keine Pause. Die Versicherer arbeiten mit Hochdruck daran, Maklern und Endkunden mit digitaler Hilfe das Leben zu erleichtern. So sehr das im Einzelnen gelingt, so unübersichtlich macht die Vielzahl der Lösungen den Markt für Vermittler. Ein „Business as usual“ mag es im Kfz-Wechselgeschäft vielleicht vor vielen Jahren gegeben haben, heute indes muss man am Ball bleiben und jedes Jahr neue Bewertungen anstellen.
Immerhin auf eines ist dabei Verlass: Die KRAVAG gehört in die engere Auswahl. Denn im Kfz-Geschäft liegt die Kernkompetenz der R+V-Tochter, und das merkt man den Produkten, Prozessen und Services an. Mehr dazu lesen Sie im Interview auf den Folgeseiten.
» Die Zukunft der Mobilität: Elektrofahrzeuge verlangen neue Schwerpunkte in der Absicherung – ein Treiber der dynamischen Entwicklung. «
„Wir denken zu 99 % in Richtung Makler“
Inga Gauer, Filialdirektorin bei der KRAVAG, über die Kfz-Tarife und -Services ihres Hauses, fortwährende Prozessoptimierung und die Rolle, die Makler dabei spielen.
finanzwelt: KRAVAG ist als Kfz-Versicherer seit Jahrzehnten am Markt. Warum sollten Makler auch heute noch zu einer Absicherung bei Ihnen raten? Inga Gauer» Wie Sie erwähnen, gibt es uns bei der KRAVAG schon sehr lange. Wir haben einen sehr klaren und starken Fokus, nämlich auf alles rund um das Thema Kfz-Privatkunden, Flottengeschäft, Branchenpolice und, und, und… Durch die Spezialisierung und unseren klaren Fokus kennen wir die Sorgen und Nöte und auch die Herausforderungen, mit denen die Kunden und unsere Geschäftspartner konfrontiert sind und liefern dafür attraktive Lösungen.
finanzwelt: Welche Services bieten Sie Maklern außerhalb des eigentlichen Versicherungsvorgangs? Gauer» Da ist die Bandbreite ziemlich groß. Es fängt an mit den technischen Anbindungen, das heißt: Wie kommt ein Geschäftspartner überhaupt zu seinen Bestandsdaten? Ein Stichwort lautet hier BiPRO, wie bei anderen Sparten und Gesellschaften auch. Gerade im Bereich Kfz sind wir da sehr gut aufgestellt. Es gibt zudem Geschäftspartner, die kein eigenes Maklerverwaltungsprogramm haben. Nicht nur für sie haben wir unser Maklerportal komplett neu aufgestellt, wo man alle Daten schnell findet und herunterladen kann. Dann gibt es aber noch ganz andere Themen bei der KRAVAG. Bei der KRAVAG-LOGISTIC, wo auch das Schwer- und Gütergeschäft abgewickelt wird, haben wir uns beispielsweise gefragt: Was passiert eigentlich mit den Lkw, die an den Raststätten nachts keinen Parkplatz mehr bekommen? Dafür haben wir das KRAVAG Truck Parking ins Leben gerufen, für das Kunden mit großen Höfen Parkplätze zur Verfügung stellen. Das ist ein bundesweites Netzwerk, das – Hand aufs Herz – mit dem eigentlichen Kfz-Tarif gar nichts zu tun hat, aber eine wertvolle Hilfestellung für unsere Kunden darstellt.
In diesem Sinne decken wir mit unseren Services ein sehr breites Spektrum ab, etwa auch indem wir unsere Kunden bei Aktionen unterstützen. Wenn beispielsweise ein Kunde mit einer mittelgroßen Flotte alle seine Kunden anschreiben möchte, um sie vor der Urlaubszeit über den Schutzbrief oder die Fahrerschutz-Zusatzversicherung zu informieren, dann unterstützen wir das auf verschiedenen Wegen, ob mit Musteranschreiben oder mit der Selektion. So versuchen wir, auf alle Bedarfe und Wünsche rund um Kfz einzugehen.
finanzwelt: Am Ende achten die Kunden indes jenseits aller Services primär auf die „harten“ Tarifbedingungen. Mit welchen Highlights und Alleinstellungsmerkmalen können Sie hier überzeugen? Gauer» Im Zuge der Entwicklung des neuen Kfz-Tarifs haben wir uns nicht nur den Wettbewerb angeschaut, sondern auch noch einmal neu Gedanken über die Frage gemacht: Was braucht eigentlich der Geschäftspartner? Wir haben zum Beispiel die Fristen für die Neuwertentschädigung verlängert. Im letzten Jahr haben wir bereits für den sogenannten Zusatzfahrer einen Baustein entwickelt, der insbesondere für Familien sehr sinnvoll ist, in denen die Kinder gerade den Führerschein gemacht haben und das elterliche Auto mitnutzen. Er wird von den Kunden hervorragend angenommen. Auch beim Thema E-Mobilität sind wir sehr gut aufgestellt, wenngleich hier der Raum nicht ausreicht, um in die kundenfreundlichen Details einzutauchen.
finanzwelt: Der Zusatzfahrer genießt mit dem entsprechenden Baustein den gleichen Schutz wie der Hauptfahrer? Gauer» Genau, für einen festen Betrag pro Jahr kann der Zusatzfahrer die versicherten Autos zu gleichen Konditionen mitnutzen. Ansonsten gibt es ja, auch bei der KRAVAG, häufig die Regelung, dass man pro Auto den jüngsten und den ältesten Fahrer angeben kann. Das ist aber etwas herausfordernd und gilt manchmal nur für einen bestimmten Zeitraum, weil der Zusatzfahrer irgendwann doch auf ein eigenes Fahrzeug umsteigt.
finanzwelt: In der Kfz-Sparte haben Onlineabschlüsse einen vergleichsweise hohen Anteil. Welchen Vorteil haben die Kunden, wenn sie einen Makler zurate ziehen? Gauer» Hier ist die Antwort schon ein bisschen in der Frage enthalten, denn sie lautet: den Makler. Wer schon mal versucht hat, sich durch einen Online-Versicherungsvergleich mit all seinen Tarifen und Angeboten ‚durchzuwühlen‘, weiß das. Es gibt so viele Anbieter, so viele verschiedene Tarifgestaltungen, dass ein Endkunde kaum überblicken kann, welche Tarifmerkmale und welche Bausteine für ihn sinnvoll sein können. Hier kann ein Makler, der die Kundensituation und den Bedarf genau kennt, entscheidende Orientierung geben. Zumal es sich im Schadenfall auszahlt, wenn der Kunde nicht allein der Gesellschaft gegenübersteht, sondern auf die Erfahrung und Hilfe eines Maklers bauen kann.
finanzwelt: Apropos Schadenabwicklung: Welches Feedback erhält die KRAVAG für ihre Regulierungspraxis von Maklern? Gauer» Wir erhalten tatsächlich durch die Bank sehr gutes Feedback. Allenfalls bei bundesweiten Kumulschäden, also in Spitzenzeiten, kommt es vielleicht mal zu kurzen Wartezeiten in unserer Hotline, die wir dann aber schnell und gezielt verstärken. In normalen Zeiten läuft es schnell und reibungslos, und natürlich ist auch Kulanz für uns kein Fremdwort, wenn Grenzfälle auftreten. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch mal Dank an die Kollegen in den Schadenabteilungen aussprechen, von deren exzellenter Arbeit wir im Vertrieb ja massiv profitieren. Die hohe Qualität unserer Schadenabwicklung wird auch in neutralen Umfragen immer wieder bestätigt. Nichtsdestotrotz arbeiten wir weiterhin permanent daran, auch im Bereich Schaden die Prozesse noch einfacher und schlanker zu machen, damit es für alle Beteiligten schneller geht. Denn im Schadenfall zeigt sich schließlich erst, ob man dem Leistungsversprechen, das man vielleicht über viele Jahre gegeben hat, auch gerecht wird. Nehmen wir die relativ häufig vorkommenden Glasschäden als Beispiel. Wir versuchen auch hier, einfache, schlanke Prozesse zu generieren, in deren Rahmen sich unser Geschäftspartner nur einmal auf einer Plattform anmelden muss und danach alles automatisiert im Hintergrund abläuft und mit dem Kunden geregelt wird.
finanzwelt: Sie haben auch eine Beitragsgarantie eingeführt – für welche Tarife gilt sie? Gauer» Die Beitragsgarantie gilt für die KRAVAG Allgemeine und innerhalb unseres Konzerns auch für die R+V Premium. Die Kunden schließen jetzt ab und haben die Sicherheit eines stabilen Beitrags im nächsten Jahr.
finanzwelt: Haben Makler bei der KRAVAG persönliche Ansprechpartner bei Fragen und Problemen? Gauer» Ja, wir unterhalten ein bundesweites Netzwerk von Maklerbetreuern, die ausschließlich für das Thema Kfz zuständig sind und als die ersten Ansprechpartner für unsere Makler fungieren – für alle Fragen, ob zur Beantragung, zu Sondereinstufungen, Schadenfällen oder Bestandsumdeckungen. Sie kümmern sich den ganzen Tag um nichts anderes als die Belange unserer Partner. Falls der persönliche Maklerbetreuer mal temporär nicht erreichbar ist, weil er zum Beispiel in einem Meeting sitzt, stehen auch unsere Schaden-Hotline und unser Servicecenter zur Verfügung, für die wir auch von Maklern sehr positives Feedback bekommen. Es gibt also mehrere Kanäle zwischen der KRAVAG und ihren Maklerpartnern. Diese spielen bei der Weiterentwicklung unserer Produkte und Prozesse immer eine zentrale Rolle, denn sie sind ja gewissermaßen unsere Kunden. Ob wir eine BiPRO-Schnittstelle anbinden, ist für die Endkunden schließlich nicht relevant. 99 % unserer Überlegungen gehen daher in Richtung Makler. (fw)