Alle Facetten des Tourismus abgedeckt

17.06.2019

Thomas F. Roth, Vorstand der IMMAC Holding AG / Foto: © IMMAC Holding AG

Wer an IMMAC denkt, denkt an Pflegeimmobilien. Der aktuelle AIF investiert allerdings in bereits etablierte und gut laufende Hotels. Es gibt viele Parallelen vom Betreiben von Hotels zu dem von Pflegeimmobilien und zudem auch viele gute Gründe, in Tourismus zu investieren, erklärt Thomas F. Roth, Vorstand der IMMAC Holding AG, im finanzwelt-Interview.

finanzwelt: Herr Roth, für mich steht IMMAC als Experte im Pflegeimmobilienmarkt. Ihr aktueller Fonds investiert aber in Hotels. Ist der Pflegeimmobilienmarkt zurzeit zu teuer für Fonds oder stellen Sie sich einfach breiter auf? Thomas F. Roth» Über die DFV Deutsche Fondsvermögen haben wir uns bereits 2010 intensiv mit Hotelinvestitionen beschäftigt und 2012 den ersten Fonds aufgelegt. Das war eine zukunftsträchtige Entscheidung. Denn heute werden für Pflegeheime Preise bezahlt, die das Risiko einer Spezialimmobilie nicht berücksichtigen. Dennoch sind wir aktiv, aber beschränkt auf Bestände, die Baumaßnahmen erforderlich machen. Das wollen und können reine Finanzinvestoren nicht leisten, für uns mit langjähriger Erfahrung, Verständnis für Betreiber und Betrieb und zwei eigenen Bauträgergesellschaften ist das lösbar.

finanzwelt: IMMAC ist seit 1997 auf Single-Tenant Betreiber-Immobilien spezialisiert. Was sind für den Anleger die relevanten Unterschiede, die ein Hotelinvestment von einem Pflegeinvestment unterscheidet? Roth» Als Vermieter einer Betreiberimmobilie muss man Verständnis für seinen Mieter haben und seine Bedürfnisse kennen, beim Hotel wie beim Pflegeheim. Auch die Immobilienstrukturen sind ähnlich. In beiden Fällen handelt es sich um Bettenhäuser mit Gemeinschaftsflächen, einer Großküche etc.; selbst die Verteilung der Instandhaltungsverpflichtungen zwischen Vermieter und Betreiber sind ähnlich. Für den Anleger spielt es praktisch keine Rolle, ob er mit uns in einen Pflege- oder Hotelfonds investiert. Ausschüttungen und Wertentwicklung über die Fondslaufzeit sind vergleichbar. Was aus der Sicht des Anlegers für eine Hotelinvestition sprechen könnte, ist das wesentlich geringere Personalproblem in der Hotellerie als in der Pflege. Außerdem muss ein Pflegeheim oft zu 85 % und mehr ausgelastet sein, um eine schwarze Null zu schreiben, bei manchen Hotels ist das bereits ab 55 % der Fall.

finanzwelt: Die deutsche Tourismusbranche kann in den letzten zehn Jahren auf starke Wachstumszahlen zurückblicken. Inwieweit betrifft das auch Tagungshotels? Roth» Hotels der Vier-Sterne-Kategorie sind bei Geschäftsreisenden und Ausrichtern von Tagungen und Kongressen sehr beliebt, weil das Preis-Leistungsverhältnis gut ist und die Übernachtungsraten den Compliance-Richtlinien vieler Unternehmen entsprechen. Kongresse und Tagungen sind auch im digitalen Zeitalter nicht durch Webinare zu ersetzen. Nichts geht über den persönlichen Kontakt, den Austausch unter Kollegen und die daraus entstehende Gruppendynamik. Häufiger Anlass sind Produktpräsentationen wie z. B. neue Modelle der Automobilindustrie, weshalb Hotels oft über befahrbare Tagungsräume verfügen, wie unser Hotel in Niedernhausen.

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