Aktien-ETFs dominieren den Markt
23.07.2021
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Laut einer Untersuchung von Amundi hat der ETF-Markt in diesem Jahr deutliche Zuwächse zu verzeichnen, vor allem dank eines Investmentobjektes. Zwischen den Märkten und den einzelnen Sektoren verliefen die Entwicklungen teils sehr unterschiedlich.
Im ersten Halbjahr 2021 beliefen sich die globalen ETF-Mittelzuflüsse auf 588,6 Mrd. Euro. Der Löweanteil davon entfällt auf den US-Markt, wo 471,1 Mrd. Euro eingeworben wurden. Das zeigt eine Auswertung von Amundi. In Europa wurden 90,3 Mrd. Euro in ETFs investiert, in Asien 27,2 Mrd. Auch bei den einzelnen ETF-Arten gibt es eine klare Dominanz: So entfielen 447 Mrd. Euro auf Aktien-ETFs, Anleihe-ETFs vereinten 134,6 Mrd. Euro auf sich.
Im Juni lagen die Zuflüsse mit global 8,9 Mrd. Euro in etwa auf dem Niveau des Vormonats. Jedoch gab es eine Verschiebung bezüglich der regionalen Märkte. So stiegen sowohl in den USA auch in Europa die Zuflüsse gegenüber dem Vormonat auf 78 bzw. 14 Mrd. Euro, in Asien flossen hingegen 4 Mrd. Euro aus ETFs ab.
Unterschiedliche Entwicklungen
In Europa registrierte Aktien-ETFs verzeichneten in diesem Jahr bislang Mittelzuflüsse von 71,6 Mrd. Europa. Globale Indizes vereinten mit 34,3 Mrd. Euro das Gros der Flows auf sich. Dahinter folgen die USA und Nordamerika mit 17 Mrd. Mittel abgeflossen sind hingegen aus asiatischen und südamerikanischen Schwellenländern: So verzeichneten diese in Summe 305 bis 231 Mio. Euro weniger als im Vormonat. Mit den Rückgängen setzte sich ein zuvor bereits bestehender Trend fort. Ebenfalls Abflüsse verzeichneten ETFs auf französische und deutsche Aktien, die Rückgänge von 557 bzw. 495 Mio. Euro zu verkraften hatten. Ganz anders hingegen ETFs auf japanische, britische und chinesische Indizes, die 3,4 Mrd. Euro, 2,8 Mrd. Euro bzw. 1,4 Mrd. Euro Mittelzuflüsse zu verzeichnen hatten.
Bei den Sektoren der Aktien ETFs waren Finanztitel am gefragtesten, die Mittelzuflüsse von 4,5 Mrd. Euro erzielten. Laut Amundi könnte die hohe Nachfrage nach Finanztiteln eine robuste Wirtschaftserholung infolge der abflachenden Corona-Bedrohung widerspiegeln. Diese Zuversicht könnte auch die gute Nachfrage nach Value-Strategien erklären, die ihre Mittel um 9,1 Mrd. Euro erhöhten. Ebenfalls weiterhin im Anlegerfokus befinden sich ESG- und Klima-ETFs, denen in den ersten sechs Monaten 30,4 bzw. 3,8 Mrd. Euro zuflossen.
Unternehmen schlagen Staaten
Zwischen Anfang Januar und Ende Juni flossen in Europa registrierte Bond ETFs insgesamt 15,5 Mrd. Euro, wobei Unternehmensanleihen mit 7,8 Mrd. Euro leicht über dem Niveau der Staatsanleihen lagen, die 5,4 Mrd. Euro akquirierten. Die Favoriten bei den Unternehmensanleihen kamen aus den USA, wobei das Investment-Grad-Segment Zuflüsse von 3 Mrd. Euro verzeichnete, das High-Yield-Segment von 1,2 Mrd. Euro. Aus der Eurozone zogen Investoren hingegen Geld ab. Im High-Yield-Segment betrug der Abfluss 339 Mio. Euro und damit etwas mehr als im Investment-Grade-Segment mit 332 Mio. Euro.
Bei den Staatsanleihen waren ETFs auf chinesische Papiere am gefragtesten und verzeichneten Mittelzuflüsse von 4,9 Mrd. Euro. Deutliche Abflüsse mussten hingegen ETFs auf Eurozone-Staatsanleihen und auf Schwellenländer-Anleihen verzeichnen: Die Abflüsse lagen bei 1,6 bzw. 1,2 Mrd. Euro. Geld hinzugeflossen ist hingegen in US- und Eurozonen-Inflation-Linked-Bonds. Die Zuflüsse lagen hier bei 1,6 bzw. 1,5 Mrd. Euro.
Auch auf der Rentenseite switchten Anleger von traditionellen zu Nachhaltigkeits-Indizes (+11,6 Mrd. Euro). Dies entspricht rund 75 % der gesamten Zuflüsse in Renten-ETFs im ersten Halbjahr 2021. (ahu)