Tschüs Vofü
08.05.2014
Winfried Spies
Die Vorstände der Generali Deutschland Holding und der Generali Versicherungen wollen die Vertriebe des Münchener Versicherers in einer Vertriebsgesellschaft zusammenführen.
(fw/hwt) Hierzu ist geplant, eine Vertriebsgesellschaft unter dem Markendach der Generali zu gründen. Die Vertriebsmarke Volksfürsorge wird zugunsten einer klaren Fokussierung auf die Marke Generali abgelöst. Ziel ist es, ab 2015 die beiden Stammorganisationen der Generali Versicherungen – den Generali Exklusivvertrieb (Ausschließlichkeitsvertreter nach §84 HGB) und die Volksfürsorge AG (angestellte Versicherungsvertreter nach §59 HGB) – sowie die unabhängigen Vertriebe (Makler-, Banken- und Finanzenvertrieb) zusammenzuführen. „In der neuen Organisation bündeln wir die Kräfte und das Know-how unserer traditionsreichen und erfolgreichen Vertriebe", erläutert Winfried Spies, Vorstandsvorsitzender der Generali Versicherungen. „Ziel ist die kontinuierliche Verbesserung der Beratung unserer Kunden auch unter erschwerten Marktbedingungen. Hierbei setzen wir auf die Vereinheitlichung des Beratungs- und Betreuungsansatzes unserer Vertriebe sowie auf homogene und effiziente Strukturen. So reduzieren wir zudem die Komplexität, sparen Kosten und liefern eine maßgeschneiderte Versicherungsberatung aus einer Hand. Durch diese geplanten Änderungen stellen wir sicher, dass unsere Vertriebsaufstellung auch unter veränderten Rahmenbedingungen nachhaltig stabil und zukunftsfest ist", so Spies weiter.
Für die Generali Versicherungen ist die Gründung einer eigenen Vertriebsgesellschaft der nächste Schritt in der stetigen Weiterentwicklung der Organisation hin zu noch mehr Kundenorientierung. Diese Ausrichtung verfolgt das Unternehmen seit der Fusion mit der Volksfürsorge zum Jahreswechsel 2008/2009. Trotz steigender Marktanforderungen und schwieriger Rahmenbedingungen konnte der Münchener Versicherer in den vergangenen Jahren seine Marktposition unter den fünf größten Erstversicherern in Deutschland behaupten. Mit 6,14 Mrd. Euro gebuchten Bruttobeiträgen übertraf das Unternehmen im Jahr 2013 das Ergebnis des Vorjahres (5,74 Mrd. Euro): „Das ist das Resultat unserer kontinuierlichen Optimierungen der Prozesse und Strukturen, aber auch unserer stetig ausgebauten Serviceorientierung", so Spies. „Der Vertrieb wird durch die neue Organisation noch schlagkräftiger und wettbewerbsfähiger am Markt agieren und die Generali Versicherungen so weitere Marktanteile gewinnen können."
In der geplanten Vertriebsgesellschaft sollen einheitliche Instrumente zur Kundenberatung, zur Vertriebssteuerung und zur Qualitätssicherung zum Einsatz kommen. Gleichwertige Entwicklungspfade für die persönliche Weiterentwicklung der angestellten und selbstständigen Vermittler sichern gleiche Chancen und ein einheitliches Qualitätsniveau der Beratung unter einheitlicher Führung. Zur Umsetzung des einheitlichen Beratungsansatzes der Generali Vertriebsgesellschaft will die Generali Deutschland Gruppe in nennenswertem Umfang investieren. Die regionale Präsenz der Generali-Vertriebe soll weiter ausgebaut werden. Die vorgesehenen Kosteneinsparungen, die durch optimierte Strukturen und Prozesse erzielt werden können, belaufen sich nach ersten Schätzungen auf ca. 30 Mio. Euro pro Jahr. Damit ist die geplante Struktur auch eine Antwort auf die zunehmend intensiver geführte öffentliche Diskussion um die Senkung von Vertriebskosten.
Die neue Vertriebsgesellschaft wird zukünftig unter der Marke Generali am deutschen Markt agieren, die auch international zu den führenden Versicherungsmarken gehört. „Die gemeinsame Identifikation aller Verkäufer mit der starken Marke Generali ist uns ein wichtiges Anliegen", so Bernd Felske, Vertriebsvorstand der Generali Versicherungen, Leiter des Integrationsprojekts und designierter Vorstandsvorsitzender der neuen Vertriebsgesellschaft. „Eine starke Marke öffnet den Vertrieben den Zugang zum Kunden und wirkt identitätsstiftend und somit absatzsteigernd." Dem Vorstand der neuen Vertriebsgesellschaft werden vorbehaltlich aller entsprechenden Gremienzustimmungen neben Bernd Felske, der den Vorsitz übernehmen soll, auch Rainer Andreas Brand und Dr. Matthias Salge angehören. Für die einzelnen Vertriebseinheiten zeichnen als Bereichsvorstände Jörn Breyer, Stefan Kos und Axel Olaf Engemann verantwortlich. Oliver Brüß, der als Vorstandssprecher der Volksfürsorge AG deren strategische Neuausrichtung erfolgreich begleitet hat, wird wie ursprünglich schon im Jahr 2013 vorgesehen zum 01.08.2014 zur Dialog Lebensversicherungs-AG wechseln und dort zum 01.10.2014 die Funktion des Vorstandssprechers übernehmen. Brüß folgt Vorstandssprecher Rüdiger R. Burchardi, der dem Konzern seit 1997 angehört und das Unternehmen altersbedingt verlassen wird. Alle geplanten Veränderungen werden in den kommenden Monaten konkretisiert. Der Start der Umsetzung der Maßnahmen soll nach Vorliegen aller Gremienbeschlüsse im ersten Halbjahr 2015 erfolgen.