Achtung: Diese 4 Finanzangelegenheiten können für Privatleute zur Stolperfalle werden
05.03.2018
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Die Finanzwelt scheint mittlerweile auch für Laien vollständig offen zu stehen. Tatsächlich gibt es jedoch vieles, das sich bei falschem Umgang als Bumerang entpuppen kann und das sind nicht mal die kompliziertesten Produkte.
Ein beliebiger TV-Werbeblock . Die Wahrscheinlichkeit, dass dort Finanzprodukte offeriert werden, die vor wenigen Jahren höchstens Branchen-Profis ein Begriff waren, ist groß. Nicht nur Trading ist heute auch etwas für Jedermann geworden. Doch vieles davon kann für Laien zum teuren Risiko werden.
1. Social Trading
Zumindest in der Theorie klingt der Sprössling von Social-Media-Ära und Finanzwelt wie ein ziemlich stimmiges Ergebnis. Beim Social Trading geben Profis ihre Gedanken zu Anlageformen einer Community gegenüber ab oder legen gleich ihr Portfolio offen. Die Riege der Privatanleger kann sich diese Ratschläge zu Herzen nehmen und Portfolios bis hin zu 1:1 kopieren. Die Sicherheit entsteht, so ebenfalls die Theorie, daraus, dass es sich um das finanzwirtschaftliche Äquivalent zur Open-Source-Software handelt: Jeder hat ein Auge darauf, jeder kann kommentieren, auf Risiken hinweisen, unsaubere Angebote aufdecken.
Leider zeigt sich in der Praxis jedoch, dass es an diesen Selbstreinigungsprozessen allzu oft mangelt. Weder gibt es regulierende Instanzen, die überhaupt definieren, wer als „Profi“ Tipps abgeben kann, noch gibt es einheitliche Aufsicht darüber, welche Produkte von wem beworben werden. Das kann dazu führen, dass Produkte künstlich gepusht werden. Umgekehrt kann eine seriöse Strategie natürlich auch so viele Nachahmer anlocken, dass sie kaum noch echte Gewinnchancen bringt.
2. Der Dispo
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Es muss keine komplexe Anlage sein, die zum Risiko wird. Das wurde bereits erklärt. Und tatsächlich ist in diesem Sinne der Dispokredit einer der schnellsten Wege in die Falle der Schulden. Das Problem ist, dass sowohl auf Kunden- wie Bankenseite oft viel zu freigiebig damit umgegangen wird.
Die Banken informieren nicht darüber, dass der Dispo de facto ein Kredit ist – auf den nebenbei horrende Zinsen verlangt werden. Viele gewähren ihn auch gleichzeitig mit der Kontoeröffnung permissiv statt repressiv. Der Kunde muss also aktiv ablehnen statt der Gewährung zuzustimmen. Und gerade bei Kunden, die es mit der Eigenkontrolle nicht so genau nehmen, sind die hundert oder zweihundert Euro an vergrößertem Spielraum nicht nur ein Notfall-Helfer, wie es eigentlich gedacht ist, sondern werden fest in sämtliche Kalkulationen mit einbezogen.
Das Ergebnis: Man rutscht Monat für Monat immer tiefer in diesen Treibsand. Ab ca. 3000 Euro wird es beinahe unmöglich, durch diszipliniertes Haushalten aus dem Dispo zu kommen, weil die Zinsen sämtliche Bemühungen konterkarieren.
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