2016 noch nicht vorbei

20.01.2017

© Zürcher Kantonalbank Österreich AG

Mit dem „Brexit“-Referendum und dem neuen US-Präsidenten Donald Trump werden zwei Ereignisse aus dem Vorjahr die Märkte auch dieses Jahr ganz  entscheidend prägen. Für Anleger wird das Wirtschafts- und Finanzjahr 2017 damit anspruchsvoll, die US-Konjunkturstärke gibt aber durchaus Anlass zur Zuversicht. So lautet der Grundtenor der Zürcher Kantonalbank Österreich AG bei ihrem Jahresausblick. Das derzeitige Umfeld stützt aus Sicht der Privatbank Aktien, wobei es im zweiten Halbjahr 2016 zu einer Sektorrotation kam. Der Aufwärtstrend zyklischer Branchen dürfte sich auch in diesem Jahr fortsetzen. 

Vor allem der Konjunkturstärke der USA ist es zu verdanken, dass für 2017 mit einem globalen Wachstum von rund drei Prozent gerechnet werden darf. Weltweit sind die Blicke auf den neuen US-Präsidenten Donald Trump gerichtet. Es wird mit Spannung erwartet, ob er seine Wahlversprechen einlöst und wie sein Kabinett realpolitisch agiert.

Zinswende in den USA und globaler Favoritenwechsel

Bereits vor der Wahl Trumps wurde die Zinswende in den USA eingeläutet, nach der Wahl gehen die Markterwartungen nun von einer noch steileren Zinskurve aus. „Wir rechnen damit, dass die US-Notenbank Fed dieses Jahr zwei bis drei Leitzinserhöhungen vornehmen wird“, sagt Christian Nemeth, Chief Investment Officer der Zürcher Kantonalbank Österreich AG. Vieles spricht angesichts dieser Entwicklung für Aktien und generell für risikobehaftete Anlagen. Die Wahl Trumps beschleunigte den Favoritenwechsel, der sich im zweiten Halbjahr 2016 global an den Börsen abzeichnete. Während defensive Branchen zu den Verlierern der zweiten Jahreshälfte gehörten, feierten zyklische Branchen wie Banken, Finanzdienstleister oder auch die Baubranche ein Comeback. Die Experten der Privatbank gehen davon aus, dass sich dieser Trend in diesem Jahr fortsetzt. Generell, so Nemeth, führt auch 2017 kein Weg an Aktien vorbei. „Ein Renditenvergleich von Dividenden und Staatsanleihen zeigt ganz deutlich, dass sich in sämtlichen Regionen mit Aktien höhere Erträge erwirtschaften lassen“, informiert Nemeth. Lediglich in den USA schlägt die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen die Dividendenrendite des MSCI Index. Während die Vorzeichen in den USA mit guten Wirtschaftsdaten und einem starken US-Dollar positiv sind, ist das Umfeld für Schwellenländer alles andere als leicht. Einerseits leidet die Performance konsumgüterorientierter Märkte, andererseits reagieren Investoren angesichts Trumps protektionistischer Tendenzen opportunistisch und es kommt zu Investitionsabflüssen in Richtung USA.

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