Zunehmend volatilere Märkte
19.06.2024
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Im Vorfeld der anstehenden Notenbanksitzungen und mit dem Rückenwind positiver Quartalsergebnisse präsentierten sich die Leitbörsen in guter Verfassung. Zudem zeigt sich, dass das Wachstum der Weltwirtschaft weiterhin eine wichtige Stütze für die Kapitalmärkte darstellt. Insofern strafte der Mai diejenigen Lügen, die im Vorfeld auf eine Konsolidierung an den Aktienmärkten spekuliert hatten. Dies berichtet der aktuelle Investment Radar, eine Publikation der Finanzdienstleister BfV Bank für Vermögen AG und BCA AG. Das monatlich erscheinende Informationspaket zeigt aktuelle Entwicklungen an den Aktien- und Rentenmärkten sowie wichtige Marktdaten, Indikatoren und Stimmungsbarometer.
Im aktuellen Investment Radar 06/24 ist keine Konsolidierung an den Aktienmärkten zu erkennen: Insbesondere die KI-Euphorie sorgte für anhaltende Kursanstiege bei den entsprechenden Unternehmen. In diesem Sog zogen auch Aktien verwandter Branchen an - die Rally in den USA ging in die nächste Runde, wurde breiter, aber auch volatiler. Die europäischen Börsen fassen langsam Tritt, wobei die Heterogenität der Märkte zu beachten ist. In Deutschland konnte der SDAX gegenüber seinen großen Brüdern Boden gut machen. In der ersten Junihälfte setzte jedoch eine Konsolidierung an den Märkten ein.
Europa, Asien und USA: Gemischte Aussichten
Die konjunkturellen Aussichten in Europa sind für das laufende Jahr verhalten, für 2025 positiv. Im Euroraum wird derzeit ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,6 Prozent auf Jahressicht erwartet. Deutschland bildet dabei das Schlusslicht mit einem prognostizierten BIP-Wachstum knapp über der Nulllinie. Da sich gleichzeitig die Konjunktur in China stabilisiert, wird die Weltwirtschaft laut Weltbank im Jahr 2024 um 2,6 Prozent wachsen. In den USA kühlte sich die Inflation im zweiten Monat in Folge ab. Die jährliche Teuerungsrate ging leicht auf 3,3 Prozent zurück. Entlastung kam vor allem von den Energiepreisen. Die jährliche Kerninflation sank auf 3,4 Prozent. Die Fed beließ den Leitzins erwartungsgemäß unverändert. Gleichzeitig stellte sie eine erste Zinssenkung in diesem Jahr in Aussicht.
In Deutschland hingegen stieg die Inflationsrate im Mai erstmals in diesem Jahr wieder auf 2,4 Prozent. Auch das regionale Inflationsgefälle im Euroraum ist derzeit ungewöhnlich hoch. Dessen ungeachtet hat die EZB Mitte Juni die seit Monaten signalisierte Leitzinssenkung vorgenommen und damit vor der US-Notenbank den Lockerungszyklus eingeleitet. Der Leitzins liegt nun bei 4,25 Prozent. Volatil war auch die Entwicklung an den Rentenmärkten. Die Renditen 10-jähriger deutscher Bundesanleihen erreichten Ende Mai neue Höchststände und schlossen bei knapp 2,7 Prozent. Zuletzt gingen sie wieder zurück und lagen Mitte Juni bei etwas über 2,4 Prozent. (fw)