Zinsschritt dürfte Inflationssorgen nicht lösen
07.09.2022
Adrian Daniel - Foto: (c) MainFirst Asset Management
Die EZB-Währungshüter entscheiden morgen über die nächste Zinserhöhung. Das vor dem Hintergrund der anhaltend hohen Inflation und einer bevorstehenden Rezession. Was könnte eine Zinserhöhung bringen? Statement von Adrian Daniel, Portfoliomanager bei MainFirst Asset Management, zu einer möglichen Leitzinserhöhung um 75 Basispunkte.
- Die erneute Ausweitung der Risikospreads der EU-Peripherie in Reaktion auf die Diskussion um eine Zinsanhebung um 75 Basispunkte zeigt, wie problematisch die Position der EZB ist. Beim Versuch das Inflationsproblem zu bekämpfen, wird die EZB bei ihrem Ziel der Fragmentierung der EU vorzubeugen nur noch stärker gefordert.
- Auch mit einem Zinsschritt von 75 Basispunkten im September würde die EZB noch keine Glaubwürdigkeit im Hinblick auf die Inflationsbekämpfung erreichen. Hierfür bedarf es einer Lösung der sogenannten Fragmentierung der Eurozone.
- Die massiven Preissteigerungen im europäischen Gas- und Strommarkt der letzten Wochen werden nachlaufend noch weitere negative Überraschungen, insbesondere bei den Erzeugerpreisen, bereit halten. Daher dürften aus Sicht der Märkte auch im Fall von einer Anhebung um 75 Basispunkte durch die EZB die Inflationssorgen nicht gelöst sein. Dagegen dürften sich die Sorgen um eine Rezession zunehmend bestätigen.
Wir sind im Hinblick auf die aktuelle Lage an den Märkten bei der Mischfonds-Strategie sowohl bei der Netto-Aktienquote (aktuell 12 Prozent bei möglichen 0-50 Prozent), als auch bei der Duration (unter 3) im historischen Vergleich sehr vorsichtig allokiert. (ah)
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