Wirecard: Braun soll nicht Marsalek nacheifern

04.08.2021

Markus Braun wird weiterhin in U-Haft bleiben / Foto: ©

Seit mehr als einem Jahr sitzt der ehemalige Wirecard-Vorstandsvorsitzende Markus Braun in U-Haft, sein ehemaliger Vorstandskollege Jan Marsalek ist bereits einige Wochen länger auf der Flucht. Genau das befürchtet das OLG München auch bei Braun, weshalb dieser in U-Haft bleiben muss. Der Prozessbeginn dürfte noch wohl einige Zeit auf sich warten lassen.

Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung sieht das OLG München bei Markus Braun imminente Fluchtgefahr. So bestehe die Gefahr, dass er im Falle einer Freilassung Kontakt zu seinem flüchtigen Ex-Vorstandskollegen Marsalek aufnehmen oder sogar versuchen könnte, gewisse Geschehnisse rund um Wirecard zu vertuschen. Es weiteres Problem stellt für Braun seine österreichische Staatsbürgerschaft dar: Sollte er sich in seine Heimat absetzen, könnte ein mühsames Auslieferungsverfahren anstehen, in dem er sich zusätzlich Zeit verschaffen würde.

Auch auf seinen Prozessbeginn muss Braun weiterhin warten. So dürfte laut SZ eine Anklage frühestens im Herbst vorliegen. Derzeit gäbe noch nicht einmal einen Entwurf für eine Anklageschrift. Ein wesentlicher Grund für das schleppende Verfahren sei, dass die bayerischen Behörden wegen der tausenden Dokumente im Zuge des Skandals bis heute ausgelastet und sie auf Rechtshilfe aus zahlreichen anderen Ländern angewiesen seien. (ahu)