Wiederanlage: Ein ungenutztes Potenzial für die Versicherungsbranche
25.03.2025

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Der richtige Ansatz: Kundenbeziehung und maßgeschneiderte Angebote
Unsere Erfahrungen zeigen, dass der Schlüssel zu einer erfolgreichen Wiederanlage-Strategie in der kontinuierlichen und proaktiven Kundenansprache liegt. Eine einmalige Ansprache zum Zeitpunkt des Ablaufs reicht in der heutigen Zeit nicht mehr aus. Vielmehr müssen Versicherer langfristige Beziehungen zu ihren Kunden aufbauen, um Vertrauen zu schaffen und die Wiederanlagequote zu steigern. Hierbei ist es wichtig, dass Versicherer maßgeschneiderte Angebote entwickeln. Ein Standardprodukt wird selten die Bedürfnisse eines jeden Kunden abdecken. Vielmehr sollten die Wiederanlageangebote an die individuelle Lebenssituation des Kunden angepasst werden. Dies erfordert eine detaillierte Analyse der finanziellen und persönlichen Lage des Kunden und eine darauf abgestimmte Beratung.
Die Bedeutung einer ganzheitlichen Ruhestandsplanung
Neben der Wiederanlage von Kapitalbeträgen erkennen wir auch die zentrale Rolle einer ganzheitlichen Ruhestandsplanung. Kunden, die eine umfassende Ruhestandsberatung erhalten, sind weniger geneigt, ihren Versicherer zu wechseln. Eine solche Beratung umfasst nicht nur die Kapitalanlage, sondern auch die gesamte Lebensplanung im Ruhestand, einschließlich Pflegevorsorge und Vermögensübertragung. Nicht zuletzt spielen hier auch steuerliche Fragen eine Rolle.
Für Versicherer bedeutet dies, dass sie nicht nur ein Produkt verkaufen, sondern eine langfristige Beziehung aufbauen müssen. Diese Beziehung sollte auf die persönlichen Lebensziele und Wünsche des Kunden eingehen. Eine erfolgreiche Ruhestandsplanung erfordert daher nicht nur Produktwissen, sondern auch empathische Fähigkeiten und die Bereitschaft, sich intensiv mit der Lebenssituation des Kunden auseinanderzusetzen.
Fazit: Das Potenzial der Wiederanlage bleibt ungenutzt
Trotz des enormen Potenzials bleibt die Wiederanlagequote im Bereich der Lebensversicherungen weiterhin (zu) niedrig. Dies liegt nicht nur an den angebotenen Produkten, sondern auch an der Art und Weise, wie Versicherer mit ihren Bestandskunden umgehen – Stichwort unbetreute Bestände. Wer die Wiederanlagequote steigern möchte, sollte kontinuierlich mit seinen Kunden in Kontakt stehen und maßgeschneiderte Lösungen anbieten. Je nach Kunde kann dabei auch eine Kombination aus persönlicher Beratung und digitalen Kanälen kann in Betracht kommen. Eine ganzheitliche Ruhestandsplanung, die auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden eingeht, kann dabei ein entscheidender Faktor für den Erfolg sein.
Die Herausforderung für Versicherer liegt darin, das ungenutzte Potenzial der Wiederanlage zu erkennen und die Prozesse gezielt darauf auszurichten. So können sie nicht nur ihre Bestände sichern, sondern auch ihre Kundenbindung langfristig stärken und das Geschäft im zunehmend schwierigen Marktumfeld erfolgreich weiterentwickeln.

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