Weniger Großdeals wegen Corona?

13.03.2020

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Für den Büroimmobilienmarkt könnte das Coronavirus massive Auswirkungen haben und vor allem Großtransaktionen könnten deutlich zurückgehen. Ein Spezifikum des Marktes könnte sich aber positiv auswirken.

Auch wenn Deutschland seit über 100 Jahren keine Monarchie mehr ist, dominiert zur Zeit das Wort „Krone“ die Berichterstattung; genauer gesagt das spanische Wort für Krone: Corona! In den vergangenen Tagen haben sich die Ereignisse dazu regelrecht überschlagen. Weder ein Ende der Pandemie noch deren wirtschaftlichen Folgen sind derzeit seriös abzuschätzen. Das hat auch Folgen für den Büroimmobilienmarkt, wo sich Mieter bereits heute zögerlicher als in der Vergangenheit verhalten. „Wir haben den Eindruck, dass unsere Geschäftspartner und Auftraggeber nicht in Panik verfallen durch die neue Situation. Eine gesunde Vorsicht ist allerdings zu spüren“, erklärt Oliver Schön, Geschäftsführer von blackolive. Das Unternehmen berät bspw. einen großen internationalen Kunden, der in Frankfurt seine Flächenanforderungen reduziert weil die Geschäftsleitung von „nachhaltigen wirtschaftlichen Einschränkungen“ durch das Coronavirus und seine Folgen ausgeht. In einem anderen Fall stand ein Unternehmen, das aktuell ein unbefristetes Mietverhältnis in einem Business Center hat, vor der Unterschrift eines Fünfjahresvertrages. Weil das Unternehmen aber zunächst die wirtschaftlichen Auswirkungen abwarten möchte, wurde der Abschluss auf unbestimmte Zeit verschoben.

„Noch ist selbstverständlich nicht zu beurteilen, ob solche Beispiele Einzelfälle bleiben. Wir halten es aber für sehr realistisch, dass sich das Nachfrageverhalten kurz- bis mittelfristig dahingehend verändern könnte“, so Oliver Schön. Ein Vorteil für den gewerblichen Immobilienmarkt könnte sein, dass die Mietverträge dort befristet sind und die Unternehmen daher immer unter Handlungsdruck stehen. Deshalb geht blackolive weiterhin einer „gesunden“, jedoch zögerlichen Nachfrage aus. Im Investment-Bereich ist nach Einschätzung des Immobilienberaters nicht mit einer Veränderung des Renditeniveaus zu rechnen. Jedoch könnten Verhandlungen über großvolumige Transaktionen ins Stocken geraten. „Gerade bei sehr großen Immobilien werden oft Teams von Gutachtern, etwa von technischen Dienstleistern oder Banken, benötigt. Allerdings ist die Bereitschaft, solch große Teams aktuell einzusetzen, verständlicherweise rückläufig. Die Reisetätigkeiten werden zunehmend eingestellt. Hier gilt wie immer: Die Gesundheit geht vor“, so Oliver Schön abschließend. (ahu)