Weil einfach einfach einfach ist

03.03.2022

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Uneinheitliche Leistungsfallprüfung

Also versteht jeder die GF-Versicherung zunächst so, wie er sich das halt so vorstellt. Die Aufgabe des Vermittlers ist es dann, diese Vorstellung mit der Leistungsfallprüfung in Deckung zu bringen. Und das führt dann dazu, dass nicht nur ein Auslöser genauer erklärt werden muss, sondern eben jeder Auslöser der Grundfähigkeitsversicherung. Das klingt schon mal weniger einfach. Und es wird auch nicht besser dadurch, dass es noch keinen ausgeprägten Marktstandard gibt. Der Gebrauch einer Hand lässt sich bei verschiedenen Versicherern entweder durch das Benutzen eines Schraubenziehers, einer Rohrzange, eines Stiftes, einer Schere, einer Tastatur, dem Halten eines Glases oder einer Tasse, mit oder ohne Wasser, das Öffnen einer Wasserflasche und das Festdrehen einer Mutter auf einem Gewinde abbilden. Und beim Gewinde gibt es auch zwei Größen am Markt. Das zu vergleichen, ist für den Verbraucher unmöglich und für den Vermittler immer noch schwierig. Ein dritter Trend wurde im Potenzial noch nicht entdeckt, weil das auch nicht sofort offensichtlich ist.

Aus den Fehlern lernen

Es gibt Versicherungen, die bei Krankschreibung leisten und welche, die erst bei Erwerbsunfähigkeit leisten. Andere leisten nur bei Unfall, andere beim Verlust verschiedener Grundfähigkeiten. Es wäre toll, wenn es hier mehr Versicherungen gäbe. Zum Beispiel eine, die nur bei psychischen Erkrankungen leistet. Denn vielleicht will der Kunde überhaupt keine Versicherung, die bei BU bis 67 leisten würde. Vielleicht würde er in jungen Jahren noch umschulen, weshalb hier eine kurzfristige Leistung bei Krankschreibung ausreicht. Später merkt er dann, dass für ihn Krebs emotional einsichtiges Thema ist. Das kann er über eine Krebsversicherung lösen. Und irgendwann merkt er, dass er Verantwortung für seine Familie hat, weshalb er auch den Fall absichern will, dass er zwar umschulen will, aber das nicht mehr kann. Dann schließt er eine Erwerbsunfähigkeits-Versicherung ab. Wir haben die Möglichkeit, die vorhanden Produktpalette besser zu nutzen und auch zu erweitern. Und wenn wir das tun, können wir aus den Fehlern der Berufsunfähigkeits-Versicherung lernen und das Produkt nicht in die Richtung der Akademiker entwickeln, die den Schutz in der Qualität nicht einmal benötigen, sondern mehr an die denken, die den Schutz brauchen, aber sich nicht in der Qualität, die sich die BUV andesignt hat, leisten können.