Wacker geschlagen
25.03.2020
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Wenngleich der deutsche Aktienmarkt am heutigen Mittwoch (25.03.) sehr positiv über der 10.000er Marke eröffnete, so ist das Minus seit Ausbruch der Corona-Pandemie immer noch sehr deutlich. Wie schlägt sich überhaupt der chinesische Markt? Dort, wo das Virus seinen Ursprung hat. „Überraschenderweise“ gar nicht so schlecht.
Seit Beginn der Coronakrise hat sich ausgerechnet der chinesische Aktienmarkt bemerkenswert gut gehalten. Im globalen Vergleich hat China sogar am wenigsten unter den Turbulenzen der letzten Wochen gelitten, stellt das Aktienteam von M&G Investments fest und beobachtet, dass die Wirtschaft erkennbar wieder in Gang kommt:
„Menschen und Unternehmen in China haben Hoffnung, dass das Schlimmste überstanden ist. Sie kehren zu ihrem normalen Leben „vor dem Virus“ zurück, und auch die Industrieproduktion läuft wieder an. Experten gehen zwar davon aus, dass es nach einer ersten Krankheitswelle zu einer zweiten Welle kommen kann, wenn zwischenmenschliche Kontakte wieder aufgenommen werden. Diese sollte aufgrund einer gewissen Immunität jedoch weniger ausgeprägt verlaufen.
Effektive politische Maßnahmen
Als Land ist China für den Umgang mit einer solchen Krisensituation fast einzigartig positioniert. Eine überaus starke Regierung herrscht in einem politischen Rahmen, der eine weitgehend fügsame Bevölkerung hervorbringt. Dadurch konnten die Behörden sehr schnell und mit wenig Widerstand Entscheidungen treffen, ohne Rücksicht auf ihre Popularität nehmen zu müssen.
Dazu kommt die Finanzkraft des chinesischen Staates, der schnell mehrere expansive geldpolitische und fiskalische Maßnahmenpakete verabschiedete. Auf der Steuerseite gab es einen interessanten Effekt: Durch die Steuererleichterungen erhielten die Menschen zwar mehr Geld, aber im Großen und Ganzen wurde das Geld gespart. Das spiegelt einerseits die Ausgangssperre, also eine Verschiebung des Konsums, aber andererseits auch die hohe Sparneigung der Chinesen, denn in China gibt es kein soziales Sicherheitsnetz. Diese unverhofften Mehreinkünfte tragen daher nicht unbedingt zum unmittelbaren Schutz der Wirtschaft bei, sondern sind vielmehr als aufgeschobener Konsum zu sehen.
Die wirtschaftlich am stärksten gefährdeten Branchen sind in China dieselben wie überall sonst, nämlich Gastronomie, Transport, Roh- und Baustoffe und Energie. Chinas Kontrolle über sein gesamtes Finanzsystem kann jedoch einen totalen wirtschaftlichen Zusammenbruch sehr wirksam verhindern, wie auch schon in der Vergangenheit zu beobachten war. Dieses Jahr wird einen deutlichen Konjunkturabschwung bringen, die meisten Marktbeobachter gehen jedoch von einer Erholung ab dem dritten Quartal aus.
Welche Aktien am wenigsten unter der Krise gelitten haben, lesen Sie auf Seite 2