Volksbanken engagieren Sparkassen-Manager

19.04.2015

Nach Fusionen der Genossenschafts-Bankengruppe in Austria wird jetzt die Führung der Volksbanken gestärkt. Ein Top-Manager der Sparkassen-Gruppe wechselt nach Wien an die Spitze des Verbunds.

2015-04-20 (fw/db) Der österreichische Sparkassen-Manager Gerald Fleischmann wechselt von der Salzburger Sparkasse AG als neuer Vorstandschef zur Volksbank Wien-Baden in die Bankenmetropole Wien. Neben ihm ist Mag. Wolfgang Schauer bereits neuer Vorstand für Markt und Retail in Wien.

Die Volksbank Wien-Baden, die in Zukunft auch die verbundbezogenen und technischen Aufgaben des Verbunds der Volksbanken in Österreich übernehmen soll, hat den Dreier-Vorstand nun komplettiert. Damit sei der Weg für eine ertragreiche Entwicklung der österreichischen Volksbanken-Gruppe frei.

„Wir sind für die Zukunft gut aufgestellt“, sagt Prof. Dr. Leo Chini, Vorsitzender des Aufsichtsrates.

Generaldirektor der Bank wird per 1. Juni 2015 der bisherige Vorstandsvorsitzende der Salzburger Sparkasse AG, Gerald Fleischmann. Bereits vor kurzem war der frühere Vorstandsdirektor der Volksbank Kufstein-Kitzbühel, Mag. Wolfgang Schauer, neu in den Vorstand bestellt worden. Als einziger bisheriger Vorstand verbleibt der Bankmanager Josef Preissl.

„Mit diesem Team können wir die neue Ära der Volksbanken selbstbewusst und mit großem Elan angehen. Es wird 8 starke regionale Landes-Volksbanken und 2 Spezialinstitute geben, die jeweils in ihren Regionen Akzente setzen: für die regionale Wirtschaft und die Unternehmen vor Ort und für Privatkunden. Österreich braucht Geldinstitute, die vor Ort verankert sind, rasch agieren und entscheiden und direkten Kundenservice bieten. Das wird der Fokus der regionalen Volksbanken sein. Es gibt genügend Wachstumspotenzial“, so der Aufsichtsratschef Prof. Dr. Chini.

Die Einigung und Fusion innerhalb des österreichischen Volksbanken-Verbunds ist vollzogen – vorbehaltlich der notwendigen behördlichen Bestätigungen. Die Volksbank Wien-Baden mit ihren Beteiligungen wird zusätzlich übergeordnete Aufgaben übernehmen, so die Liquiditätssteuerung, Sicherstellung der Eigenmittel, Strategisches Risikomanagement, EDV, Zahlungsverkehr, Corporate Identity, Produktentwicklung, Verbundmarketing, etc. Dazu werden nach einer Evaluierungsphase Ressourcen und Mitarbeiter der ÖVAG übernommen.

Neue Volksbank-Strategie in Austria

„Im ersten Schritt werden wir den Transfer der ehemaligen ÖVAG-Agenda strukturieren und dann den neuen Marktauftritt und die Re-Positionierung umsetzen“, erläutert Chini. „Die Abspaltung von der ÖVAG, der künftigen Abbaueinheit, soll Anfang Juli 2015 erfolgen, die Volksbanken können damit ihre regionale Schwerpunktarbeit fortsetzen. Wichtig ist, das Vertrauen in die Marke und in die Banken vor Ort weiter zu stärken.“

Die beiden neuen Vorstandsmitglieder können auf hervorragende Erfolge in der Vergangenheit verweisen, mit Josef Preissl verkörpert ein erfahrener Kredit- und Finanzspezialist die bisherige Erfolgsstrategie der Volksbank Wien-Baden.

Wolfgang Schauer hat das Wachstum der Volksbank Kufstein-Kitzbühel vorangetrieben und gerade im Kommerzbereich neue Kundensegmente erschlossen. Die Einführung der österreichweit tätigen Online-Bank der Volksbank Kufstein-Kitzbühel war ein weiterer Meilenstein seiner Tätigkeit in Tirol.

Gerald Fleischmann war seit 1998 im österreichischen Sparkassensektor in unterschiedlichen leitenden Positionen tätig und zuletzt Vorsitzender des Vorstandes der Salzburger Sparkasse AG, die etwa 210.000 Kunden mit 60 Geschäftsstellen in Salzburg und Teilen von Oberösterreich betreut.

Er war für Retail, Corporate und Private Banking verantwortlich, hat die Vertriebsabteilung neu aufgestellt und neue Schwerpunkte gesetzt, insbesondere auch in der Sparte Baufinanzierung und im mittelständischen Finanzierungsgeschäft bei Klein- und Mittelbetrieben. Fleischmann bringt internationale Erfahrung ein und hat vor allem Erfahrung im Mehrkanal-Vertrieb gesammelt.

finanzwelt-Fazit: Nicht nur die österreichische Assekuranz ist mit der Vienna Insurance Group (VIG) und der UNIQUA Insurance Group (UNIQUA) sehr erfolgreich unterwegs, auch die Banken rüsten sich neu und wollen nationale und internationale Engagements stärken. Herzlich Willkommen im Club der modernen europäischen Finanzwelt Austria.

Dietmar Braun