Versicherer begrüßen Kommissionsstrategie
26.03.2025

Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer der GDV / Foto: © GDV
Naturgefahren: Klimafolgen anpacken, Schäden verhindern
Auch beim Umgang mit Naturgefahren sieht der Verband Handlungsbedarf, auf nationaler, als auch auf europäischer Ebene. Jörg Asmussen: “Der Klimawandel schreitet voran, verursacht schon heute Schäden in Milliardenhöhe. Wenn die Klimaanpassung weiter so schleppend vorangeht, werden Schutz und wirtschaftliche Folgen irgendwann unbezahlbar”. Der GDV fordert einen ganzheitlichen Ansatz von entschiedener Prävention bis zu klaren Regeln beim Planen, Bauen und Sanieren. Besonders wichtig ist der Schutz kritischer Infrastrukturen und die gezielte Anpassung an den Klimawandel, wie sie auch in der EU-Strategie angelegt ist.
Resilienz und Krisenprävention stärken - in Brüssel und Berlin
Angesichts der großen Herausforderungen ist es richtig, dass Brüssel nun vorlegt – und Berlin sollte nachziehen. Es ist gut, dass mit dem Aktionsplan der EU-Kommission auch die Bevölkerung stärker für Krisenvorsorge sensibilisiert werden soll – etwa durch Initiativen wie einen jährlichen EU Preparedness Day oder die Integration von Selbstschutzmaßnahmen in den Unterricht. Krisenvorsorge ist nicht länger ein rein nationales Thema. Der Niinistö-Bericht, auf dem die vorgelegte Strategie basiert, hat deutlich gemacht: Resilienz ist eine gemeinsame europäische Aufgabe. Krisenvorsorge darf kein Randthema sein, sondern gehört ins Zentrum des Regierungshandelns, um Wirtschaft, Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit zu stärken.
Die Strategie umfasst 30 konkrete Maßnahmen und einen detaillierten Aktionsplan mit dem Ziel, eine "Vorsorge-Kultur" in allen Politikbereichen der EU zu verankern.
Kernpunkte der Strategie:
- Schutz kritischer gesellschaftlicher Funktionen: Mindeststandards für wichtige Dienste wie Gesundheitswesen, Schulen, Verkehr und Kommunikation, Ausbau von Notfallreserven und Anpassung an den Klimawandel.
- Bevölkerung sensibilisieren: Förderung von Selbstschutzmaßnahmen (z.B. Notvorräte für 72 Stunden), Integration von Krisenvorsorge in den Unterricht und Einführung eines jährlichen EU Preparedness Day.
- Bessere Krisenkoordination: Aufbau eines EU-Krisenzentrums, das die bestehenden Strukturen besser vernetzt.
- Zivil-militärische Zusammenarbeit stärken: Regelmäßige EU-weite Übungen, Förderung von Investitionen in dual-use Technologien.
- Risiko- und Bedrohungsanalysen verbessern: Um Krisen wie Naturkatastrophen oder hybride Angriffe frühzeitig zu erkennen und vorzubeugen.
- Zusammenarbeit mit der Wirtschaft: Aufbau einer öffentlich-privaten Taskforce und Notfallprotokolle mit Unternehmen, um Lieferketten und kritische Produktionen abzusichern.
- Internationale Partnerschaften vertiefen: z.B. mit der NATO in den Bereichen Cybersicherheit, Klimaschutz, Verteidigung und neue Technologien. (mho)

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