Ungebremste Dynamik bei Anlageimmobilien

30.09.2016

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Der Markt für Anlageimmobilien wird auch im Jahr 2016 nichts von seiner Dynamik verlieren. Engel & Völkers Commercial prognostiziert weitere Steigerungen der Transaktionsvolumina für Wohn- und Geschäftshäuser. In den 48 analysierten deutschen Städten erwartet das international tätige Beratungs- und Vermittlungsunternehmen für Gewerbeimmobilien Umsatzzuwächse, die insbesondere auf weitere Preissteigerungen zurückzuführen sind.

Insgesamt rechnet E&V mit einem Gesamtumsatz an den untersuchten Standorten zwischen 14,3 und 16,3 Mrd. EUR. Bereits im Jahr 2015 stieg dort der Geldumsatz um 13,6 % auf rund 15,2 Mrd. EUR gegenüber dem Vorjahr an.

51,7 Prozent Umsatzsteigerung in Hamburg

Berlin dürfte dabei wieder deutlich über die 4 Mrd.- Marke klettern. Die Hauptstadt registrierte 2015 bereits ein Umsatzwachstum von 10 Prozent und lag erstmals seit 2007 wieder über 4 Mrd. Euro und damit unangefochten auf dem ersten Rang des Transaktionsrankings von Engel & Völkers Commercial. Mit einigem Abstand folgen Metropolstädte wie Hamburg mit 1,21 Mrd. Transaktionsvolumen sowie München (1,01 Mrd.) und Frankfurt (1,00 Mrd.), die ebenfalls die Milliarden-Grenze erreicht haben. „Alle A-Standorte haben im Jahr 2015 ihr Vorjahresergebnis übertroffen“, betont Dr. Maike Brammer, Leiterin Research bei Engel & Völkers. Dabei legte Hamburg mit knapp 51,7 Prozent Umsatzsteigerung am stärksten zu, während das Transaktionsvolumen in Düsseldorf nur um 1,1 Prozent anstieg.

Dresden und Leipzig unter den Top 10

Für die beiden prosperierenden ostdeutschen Schwarmstädte Leipzig und Dresden, die besonders bei jungen Erwachsenen zwischen 20 und 35 Jahren durch ihre Attraktivität als Wohnstandort gefragt sind, prognostiziert E&V Commercial erneut ein Umsatzvolumen im Jahr 2016 zwischen 620-700 Mio. EUR. Die beiden starken B-Städte befinden sich ebenfalls unter den Top 10 im Umsatzranking. Dabei erzielte Leipzig mit 779 verkauften Objekten ein Rekordvolumen von 789 Mio. EUR, was einer Steigerung gegenüber dem Jahr 2014 von 49,2 Prozent entspricht.

C-Städte legen deutlich zu

Insgesamt konnten 30 der betrachteten Standorte ihr Umsatzvolumen zum Vorjahr steigern. Das höchste Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr erzielte Kiel (172,4 Prozent). Auch in anderen C-Städten wie Freiburg, Mainz, Regensburg oder Braunschweig stieg das Transaktionsvolumen um mehr als 50 Prozent an. „Die Nachfrage an diesen prosperierenden Universitätsstädten ist ungebremst hoch, was sich in deutlichen Preissteigerungen von Wohn- und Geschäftshäusern widerspiegelt“, betont Brammer. Gleiches gilt für Potsdam. Die größte Stadt in Brandenburg profitiert weiter vom Berlin-Hype. E&V rechnet auch für 2016 wieder mit einem Transaktionsumsatz von über 200 Mio. EUR. Im Jahr 2015 kletterte das Transaktionsvolumen auf 225 Mio. EUR (+46,4 Prozent). Überdurchschnittliche Preis- und Mietdynamiken

„Interessant sind die Entwicklungen der kleinen D-Städte mit eigenem Wachstumsmotor wie Koblenz mit 78 Mio. EUR Transaktionsvolumen, Konstanz mit 68 Mio. EUR oder Jena mit 35 Mio. EUR“, berichtet die Researcherin. Diese Städte zeichnen sich durch weitere Umsatzsteigerungen von mehr als 10 Prozent aus und weisen zudem überdurchschnittliche Preis- und Mietdynamiken auf.

Bei Wohn- und Geschäftshäusern handelt es sich um Immobilien mit mindestens vier vermieteten Wohnungen, die im Besitz einer Privatperson, einer Erbengemeinschaft oder eines Unternehmens sind. Neben dem reinen Mehrfamilienhaus fallen unter den Begriff auch Mischobjekte, die gewerbliche Flächen enthalten, wie z.B. kleinere Ladenflächen im Erdgeschoss oder eine Arztpraxis. Der Anteil dieser Flächen erbringt jedoch weniger als 20 Prozent der Nettokaltmiete, so dass der Wohncharakter dominiert. Synonyme in der Immobilienwirtschaft sind darüber hinaus Geschosshaus, Anlageimmobilie oder Zinshaus. (rm)

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