Swiss Life hat Altlasten gebucht und Schlagkraft erhöht

28.02.2013

Der Schweizer Marktführer in der Sparte Leben steigerte den Betriebsgewinn für das Geschäftsjahr 2012 um 26 Prozent von 788 Millionen auf 993 Millionen Schweizer Franken. Positive Ergebnisse wurden in den Märkten Schweiz, Deutschland, Frankreich erzielt und das Investment Management war erfolgreich. Unter den Erwartungen blieben AWD und Swiss Life International.

(fw/db) Die Swiss Life AG hat die Geschäftszahlen für 2012 vorgelegt. Dem Schweizer Konzern es gelungen, in den strategisch wichtigen Geschäftsfeldern zu wachsen. So konnte das Prämienvolumen mit 17 Milliarden Schweizer Franken (CHF) trotz schwierigen Marktbedingungen auf Niveau des Vorjahres gehalten werden. Im Heimmarkt Schweiz wurde ein Wachstum um zwei Prozent von CHF 8,1 auf 8,3 Milliarden erreicht. Ein stabiles Prämieneinkommen erzielte Swiss Life mit CHF 4,3 Milliarden in Frankreich, was angesichts des Rückgangs des dortigen Gesamtmarktes um 4 Prozent als ein starkes Zeichen gewertet werden kann. Auch in Deutschland konnte Swiss Life mit CHF 1,7 Milliarden die starke Position zumindest halten; hier konnten die periodischen Prämien um zwei Prozent gesteigert werden, während die Einmaleinlagen rückläufig waren. Das Segment Versicherungsgeschäft International, dessen Prämieneinnahmen zum Großteil aus dem globalen Geschäft mit vermögenden Privatkunden stammen, ist um vier Prozent gesunken und fällt 2012 mit CHF 2,9 Milliarden unter die 2011 erreichte 3 Milliarden-Marke.

"2012 ist es Swiss Life gelungen, ihre Schlagkraft weiter zu erhöhen", sagt Bruno Pfister, Vorstandsvorsitzender der Swiss Life-Gruppe. "Dazu beigetragen haben ein hervorragendes Anlageergebnis und weitere operative Fortschritte. Auch wenn der Reingewinn durch die Abschreibungen auf immateriellen Vermögenswerten des AWD markant geschmälert wurde, so zeigen unsere Schlüsselzahlen für das vergangene Jahr, dass wir über eine starke Ausgangsbasis verfügen, um unsere Marktstellung in den kommenden Jahren weiter auszubauen."

Die Aktivitäten von Investment Management werden seit Beginn des Jahres unter der Marke „Swiss Life Asset Managers“ gebündelt. Das von Swiss Life Asset Managers verwaltete Vermögen stieg von CHF 134 auf 148 Milliarden. Ein Teil davon sind die verwalteten Vermögen für Drittkunden, bei denen Swiss Life dank zusätzlichen Mandaten und positiver Marktentwicklung einen Zuwachs um 24 Prozent auf über CHF 20 Milliarden ausweisen kann. Allein der Nettoneugeldzufluss betrug mehr als CHF 2 Milliarden. Die versicherungstechnischen Rückstellungen für Kundenverpflichtungen nahmen gegenüber dem Vorjahr um CHF 10 Milliarden auf CHF 138 Milliarden zu.

Der Vertrieb wird umstrukturiert und neue ausgerichtet

Der AWD, ab 2. Quartal 2013 mit dem neuen Namen Swiss Life Select. verzeichnete einen Umsatzrückgang um 13 Prozent auf 489 Millionen Euro. Insbesondere in Deutschland blieb AWD hinter den Erwartungen zurück.

"Im Rahmen unseres Unternehmensprogramms 'Swiss Life 2015' reagieren wir auf die Entwicklungen in Deutschland und organisieren uns neu; wir werden unseren Versicherungsbetrieb und all unsere Vertriebskanäle, also Swiss Life, Swiss Life Select, tecis, HORBACH und Proventus, künftig unter einem Dach führen“, sagt Swiss Life Konzernchef Pfister. "Diese Neuausrichtung verläuft nach Plan und ermöglicht es uns, Synergien zu heben und uns im umkämpften, aber vielversprechenden deutschen Markt neu zu positionieren.“

Swiss Life richtet operativ den Kurs auf nachhaltigen Erfolg aus

Im Geschäftsjahr 2012 hat Swiss Life den um Sondereffekte bereinigten Betriebsgewinn von CHF 788 Millionen um 26 Prozent auf CHF 993 Millionen gesteigert; der bereinigte Reingewinn lag mit CHF 681 Millionen um 22 Prozent höher als im Vorjahr (CHF 557 Millionen). Hauptsächlich aufgrund von Abschreibungen auf immateriellen Vermögenswerten von AWD (CHF 578 Millionen) und zusätzlichen Rückstellungen für Rechtsfälle sowie Kosten für Restrukturierungen im Rahmen des neuen Unternehmensprogramms «Swiss Life 2015» resultierte ein ausgewiesener Reingewinn von CHF 93 Millionen. Das Investment Management von Swiss Life hat 2012 auf dem Versicherungsportfolio Nettokapitalerträge von CHF 5,7 Milliarden erzielt – CHF 1,5 Milliarden mehr als im Vorjahr. Dies bedeutet eine Steigerung der Nettoanlagerendite von 3,8 auf 4,8 Prozent respektive einen Anstieg der Anlagerendite 7,5 auf 8,5 Prozent.

"Dieses Ergebnis ist auch im internationalen Konkurrenzvergleich bemerkenswert“, so Pfister. "Es erlaubt uns, die Versicherungsrückstellungen markant zu stärken.“

Swiss Life verfügt über eine solide Kapitalbasis: Das den Aktionären zurechenbare Eigenkapital stieg 2012 von CHF 9,1 Milliarden auf CHF 10,3 Milliarden. Die Solvabilitätsquote der Gruppe stieg von 213 auf 242 Prozent. Beim Swiss Solvency Test befindet sich Swiss Life basierend auf dem internen Modell, das von der Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) noch geprüft wird, im grünen Bereich.

Dietmar Braun, Redakteur finanzwelt