Stuttgarter Börse mit 88 Milliarden Euro Umsatz

03.01.2015

Die Stuttgarter Börse war auch 2014 der Marktführer bei verbrieften Derivaten in Europa und bei Anleihen in Deutschland. Einen Umsatzrekord gab es im Handel mit Exchange Traded Products.

2015-01-05 (fw/db) Im deutschen Fußball haben die Stuttgarter aktuell einige Probleme. In der Kategorie Börse ist das anders. Hier sind die Schwaben in einer Klasse deutscher Meister und in einer anderen Europameister. Für das Jahr 2014 meldet die Börse Stuttgart nach Orderbuchstatistik einen Umsatz von 88 Milliarden Euro. Damit lag der Gesamthandelsumsatz etwa auf dem Vorjahresniveau.

Milliarden-Umsatz mit Fonds

Im Handel mit Investmentfonds setzte die Börse Stuttgart 2014 rund 1,2 Milliarden Euro um. Damit stieg das Handelsvolumen gegenüber dem Vorjahr mit 20 Prozent um ein Fünftel.

ETP Umsatzrekord in Stuttgart

Einen neuen Umsatzrekord vermeldete der Handel mit Exchange Traded Products (ETP). 2014 handelten Privatanleger in Stuttgart ETPs im Volumen von rund 8,8 Milliarden Euro. Das sind über 13 Prozent mehr Umsatz als im bisherigen Rekordjahr 2011 und 24 Prozent mehr als im Vorjahr.

Zweitstärkste deutsche Aktienhandelsbörse

Der Orderbuchumsatz im Aktienhandel belief sich 2014 auf über 14,7 Milliarden Euro. Damit konnte das Rekordniveau von 2013 nahezu gehalten werden und die Stuttgarter bleiben der zweitstärkste börsliche Handelsplatz in Deutschland. Deutsche Aktien trugen 10,7 Milliarden Euro und ausländische Werte mehr als 4 Milliarden Euro zum Handelsvolumen bei.

Europäischer Marktführer in Derivaten

Mit einem Handelsvolumen von 40 Milliarden Euro bei verbrieften Derivaten konnte die Börse Stuttgart ihre Marktführerschaft in Europa in dieser Anlageklasse weiter behaupten.

Aufgrund erhöhter Volatilität waren dabei Hebelprodukte gefragter als Anlageprodukte. So stieg der Umsatz mit Hebelprodukten gegenüber dem Vorjahr um rund 28 Prozent auf über 20,3 Milliarden Euro. Mit Anlageprodukten wurden 2014 rund 19,7 Milliarden Euro umgesetzt.

Deutscher Marktführer bei Anleihen

Im börslichen Handel mit Anleihen bleibt Stuttgart mit rund 22,9 Milliarden Euro Orderbuchumsatz führend. Allerdings ging das Handelsvolumen in dieser Anlageklasse gegenüber dem Vorjahr um rund 10 Prozent zurück. Mit über 14,7 Milliarden Euro entfiel der größte Teil des Umsatzes im Handel mit Anleihen auf Corporate Bonds.

Fazit: Der Finanzplatz Stuttgart kann sich im nationalen und europäischen Wettbewerb behaupten. Die Schwaben stehen nicht nur für ihre sprichwörtliche Sparsamkeit und den klugen Umgang mit Geld, sondern haben auch einen guten Ruf im modernen börslichen Handel von A bis Z, wie Aktien, Anleihen, Derivaten und Zertifikate.

Dietmar Braun