Studie: Vorbehalte gegen Honorarberatung
03.11.2014
In der aktuellen Online-Maklerbefragung „Vermittler-Puls 2014“ zeigen sich große Vorbehalte der Versicherungsmakler gegenüber der Honorarberatung. Makler dürfen auf Honorarbasis arbeiten.
2014-11-04 (db) Die Skepsis gegenüber der Honorarberatung überwiegt derzeit noch in der Maklerschaft. Mehr als jeder zweite Versicherungsmakler bezweifelt, dass sich die Honorarberatung in den nächsten Jahren durchsetzen wird. Die Frage „Glauben Sie, dass die Honorarberatung Vorteile für Sie hat?“ verneinen 45 Prozent der Makler.
Das ergab eine Online-Maklerbefragung, welche die Maklermanagement AG, eine Vertriebsservice-Gesellschaft der Basler Versicherungen, Anfang September beim Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland AG in Auftrag gegeben hatte.
„Dieses Ergebnis ist wenig überraschend. Bisher wissen doch die wenigsten Kunden, was eine gute Beratung kostet. Stundensätze, die in der öffentlichen Diskussion von Seiten des Verbraucherschutzes aufgerufen werden, verzerren das Bild und wecken falsche Erwartungen. Sobald es mehr Angebote zur Honorarberatung gibt, werden Beratungsumfang und sein Wert in Euro und Cent transparenter“, erläutert Jürgen Riemer, Vorstand Maklermanagement AG.
Noch hat erst eine Minderheit der Makler praktische Erfahrungen mit der Honorarberatung gesammelt. Immerhin haben 22 Prozent der Befragten in den vergangenen zwölf Monaten in bis zu jeder fünften Beratung auf Honorarbasis gearbeitet, am häufigsten in den Bereichen betriebliche Altersvorsorge und biometrische Produkte, wie Pflege- und Berufsunfähigkeitsversicherungen (52 Prozent). Die Mehrheit der Makler hat noch keine Honorarberatung durchgeführt (73 Prozent).
Diejenigen Vermittler, die der Vergütungsform positiv gegenüberstehen, begründen dies mit geringerer Stornogefahr (acht Prozent), fairer Entlohnung und Transparenz (jeweils fünf Prozent). Als Nachteil wird am häufigsten mangelnde Akzeptanz von Kundenseite angeführt (17 Prozent), gefolgt von geringeren Einnahmen (elf Prozent) und zu hohen Kosten (zehn Prozent).
Keine Akzeptanz für angemessene Honorare
Das Thema Akzeptanz spielt auch eine Rolle bei der Frage nach der Bereitschaft der Kunden, für Beratung und Betreuung zu bezahlen. Die Makler meinen, dass Kunden für eine ganzheitliche Beratung und kontinuierliche Betreuung durchschnittlich lediglich 380 Euro bezahlen würden. Demgegenüber beziffern sie den eigenen Aufwand im Durchschnitt auf 1.200 Euro pro Beratung.
Dietmar Braun