So wollen sich Frauen der Altersamut stellen

01.04.2021

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Kein Fügen in das eigene Schicksal

Ein besonders hohes Risiko für Altersarmut besteht für Mütter, denn nach wie vor sind es vor allem Frauen, die ihr Berufsleben unterbrechen oder aus diesem sogar ganz ausscheiden, um sich um den Nachwuchs zu kümmern. Zudem arbeiten sie in vielen Fällen nur in Teilzeit. Etwas für die Verbesserung der finanziellen Absicherung von Müttern könnte die Politik beitragen. Jedoch haben 82,4 % der Umfrageteilnehmerinnen diesbezüglich nur wenig Hoffnung und sie finden, dass ihre Generation von der Politik nur wenig beachtet wird. Das schlägt sich auch in einem anderen Ergebnis der Studie nieder: So fühlen sich 87,3 % der jungen Frauen von der Politik schlecht über das Thema Altersvorsorge informiert, davon  28,3 % sogar extrem schlecht. Es kann jedoch nicht behauptet werden, dass sich deshalb bei jungen Frauen Resignation breit macht. Stattdessen ist eher der Wille zur Veränderung vorhanden: So gaben 62,5 % der befragten Frauen, dass die aktuelle Rentenpolitik ihre Wahlentscheidung beeinflussen könnte. 63,7 % der jungen Frauen fordern, dass die Politik mehr, andere und konkrete Lösungen über die gesetzliche Rente hinaus anbieten soll. Zudem möchte jede vierte Befragte, dass die Politik enger mit Versicherern bzw. privaten Anbietern von Altersvorsorge zusammenarbeiten soll.

Corona zeigt Wirkung

Einige junge Frauen spüren bereits die finanziellen Folgen der Corona-Krise: So gaben 27,1 % der Studienteilnehmerinnen an, dass sie in letzter Zeit bereits Angespartes für andere Zwecke genutzt hätten, als sie es ursprünglich vorgesehen hätten, etwa für Urlaube, Einrichtung oder Altersvorsorge. Bei den Männern mussten sogar bereits 45,5 % anderweitig verplantes Geld coronabedingt „zweckentfremden“. Zudem machen sich 33 % der Frauen wegen der Corona-Krise Sorgen um ihre finanzielle Zukunft. 9,4 % der Studienteilnehmerinnen müssen aufgrund der aktuellen Lage bereits zum Teil starke finanziellen Einbußen hinnehmen, 16,1 % haben als Folge der Krise bereits ihren Lebensstil angepasst. Auch für die kommenden Jahre sind viele junge Frauen wenig optimistisch: So geht jede dritte von ihnen davon aus, dass die Krise ihre Möglichkeiten zur finanziellen Vorsorge noch zwei bis drei Jahre beeinfluss wird, jede vierte glaubt, dass sie die Folgen sogar in den kommenden vier bis fünf Jahren spüren wird. (ahu)