Saudi-Arabien will offenen Aktienmarkt

Mit Saudi-Arabien öffnet sich einer der letzten großen Aktienmärkte der arabischen Welt vollständig für ausländische Investoren. Ein nötiger Schritt, um für Investoren und deren Geld attraktiv zu bleiben.

(fw/ah) Das Land ermöglicht Investoren aus dem Ausland in der ersten Jahreshälfte 2015 den Zugang zu seinem Aktienmarkt. Die Kapitalmarktbehörde (CMA) will im August Vorschriften für die Zulassung qualifizierter ausländischer Finanzinstitute am Aktienmarkt veröffentlichen.

Damit bekommen Anleger Zugang zu einem 530 Milliarden Dollar schweren Markt. Die Öffnung ist Teil des Programms der Regierung zur Diversifizierung der Wirtschaft.

Ghadir Abu Leil-Cooper, Head of EMEA & Global Frontier Markets Equity bei Baring Asset Management, kommentiert den Schritt wie folgt: „Saudi-Arabien und viele andere Länder mit einer jüngeren Bevölkerung im Nahen Osten werden sich zukünftig Herausforderungen gegenüber sehen. Dazu gehören die Bereitstellung von Arbeitsplätzen, die Stärkung und Vertiefung der Wirtschaft sowie die Diversifizierung weg von Kohlenwasserstoffen und von der Abhängigkeit einer staatlichen Förderung. Um dies erfolgreich meistern zu können, wird ausländisches Kapital benötigt und ein vollständig funktionierender Kapitalmarkt ist dafür die Voraussetzung.

Ein vollkommen offener Markt sollte sich positiv auf die Corporate Governance auswirken, die wiederum einen Anstieg der Bewertungskennzahlen ermöglichen könnte. Darüber hinaus würden saudi-arabische Unternehmen einen besseren Kapitalzugang und größere Auswahlmöglichkeiten erhalten. Die Gelegenheit zur Notierung an der Börse und der damit einhergehende Zugang zu einem breiteren Spektrum an Finanzierungsquellen sollten den Boden für einen dynamischeren Unternehmenssektor in Saudi-Arabien ebnen. Da sich der Finanzsektor in Saudi-Arabien kontinuierlich ausdehnt, wird man ein zunehmendes Interesse an Pensions- und Publikumsfondsprodukten für die Altersvorsorge beobachten können. Ein reibungslos funktionierender Aktienmarkt wäre für Kapitalallokationen, für die Steuerung von Verbindlichkeiten sowie für die Vermögensplanung eindeutig von Vorteil."