Rubine, Saphire und Smaragde avancieren zu Investmentstars
07.12.2023
Farbedelsteine wie Rubine, Saphire und Smaragde gewinnen als wertbeständige Anlageoptionen an Bedeutung. Foto © vecstock - Freepik
Der spektakuläre Verkauf des Rubins „Estrela de Fura“ markiert einen Wendepunkt auf dem weltweiten Edelsteinmarkt. Mit einem Erlös von 34,8 Millionen US-Dollar setzte dieser außergewöhnliche Stein nicht nur einen neuen Maßstab für den Wert von Farbedelsteinen, sondern löste auch eine Welle der Begeisterung und Investitionen in diesem Sektor aus.
Verkauf des „Estrela de Fura“ als Impuls für den Edelsteinmarkt
Das enorme finanzielle Potenzial von Farbedelsteinen wurde Anfang Juni 2023 eindrucksvoll unter Beweis gestellt, als der Rubin „Estrela de Fura“ mit 55,22 Karat in New York für die Rekordsumme von 34,8 Millionen US-Dollar versteigert wurde. Dieser bemerkenswerte Edelstein, der erst 2022 in Mosambik entdeckt wurde, zeichnet sich durch seine lebhafte Farbe, seine außergewöhnliche Fluoreszenz und seine Klarheit aus - Eigenschaften, die ihn bereits im Rohzustand zu einer Rarität machten.
Die Auswirkungen der Auktion in New York werden durch die Einschätzungen von Chris Pampel, Gründer und Geschäftsführer des Deutschen Edelstein Kontors und anerkannter Experte für Farbedelsteine, verdeutlicht. „Die Versteigerung des Estrela de Fura hatte fast unmittelbar zu Preissprüngen bei Rubinen in Investment-Qualität geführt. Bei Einkarätern lagen diese im Schnitt bei knapp über 37 %, bei größeren Investment-Rubinen sogar bei über 90 % Wertsteigerung und das in ein paar Wochen. Allerdings muss man ganz klar sagen, dass solche Preissprünge definitiv außergewöhnlich sind, solange in einem Abbaugebiet noch Investment-Qualitäten gefunden werden. Von daher raten wir auch Anlegern auch dringend davon ab, hier auf irgendetwas zu spekulieren. Edelsteine als Wertanlage bringen viele Vorteile mit sich, bleiben aber nach wie vor ein langfristiges Investment mit einem Anlagehorizont von mindestens 10 Jahren und einer Beimischung von maximal 10%. Wir rechnen auch in Zukunft wieder mit "normalen" Wertsteigerungen von 4 bis 7%, womit sie super geeignet sind, um Vermögen vor Inflation zu schützen, wer kurzfristig denkt, sollte sich aber auf andere Anlageklassen fokussieren.“
Farbedelsteine überzeugen als sichere Sachwerte
Farbedelsteine von Investmentqualität verzeichneten bereits vor der bemerkenswerten Versteigerung der „Estrela de Fura“ eine deutliche Wertsteigerung. In den letzten Jahren ist ein stetiger Preisanstieg dieser Edelsteine zu beobachten, mit einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung zwischen vier und sieben Prozent. Diese positive Preisentwicklung hat sich in jüngster Zeit weiter verstärkt.
So hat der Markt für Farbedelsteine eine beeindruckende Preisentwicklung erlebt, wie am Beispiel bestimmter Rubine deutlich wird. Der Preis für einen Kissen-Rubin im gemischten Stern-/Treppenschliff mit einem Gewicht von 1,01 Karat stieg von 15.500 Euro auf 19.600 Euro. Noch bemerkenswerter ist die Wertsteigerung eines 2,10 Karat schweren Rubins aus Mosambik mit gleichem Schliff und gleicher Form: Der Preis verdoppelte sich nahezu von 40.800 Euro auf 79.400 Euro, was einer Steigerung von fast 95 Prozent entspricht. Farbige Edelsteine werden zunehmend als 'neuer bester Freund des Anlegers' angesehen, was diese Entwicklung eindrucksvoll verdeutlicht.
Rubine, Saphire und Smaragde sind wertstabil
Die zunehmende Beliebtheit von Farbedelsteinen in Investmentqualität ist nicht zuletzt auf ihre hohe Wertbeständigkeit zurückzuführen. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, hoher Inflation, sinkender Unternehmensgewinne und fallender Aktienkurse tendieren Anleger verstärkt dazu, in Sachwerte zu investieren. Sachwerte, zu denen Gold, Immobilien und eben auch Edelsteine gehören, gelten als weniger anfällig für Wertschwankungen. Sie werden von den Anlegern vor allem als langfristige Anlage ihrem Portfolio hinzugefügt, um gerade in wirtschaftlich turbulenten Zeiten Diversifikation und Stabilität zu erreichen.
Großes Vorkommen an Diamanten drücken die Preise
Der Edelsteinexperte Pampel ist der Ansicht, dass Diamanten im Vergleich zu anderen Sachwerten wie Farbedelsteinen weniger gut als Investment geeignet sind. Für diese Einschätzung gibt es mehrere Gründe: “Diamanten kommen in der Natur deutlich häufiger vor wie Farbedelsteine, was klar wird, wenn man sich die Fördermengen anschaut. Im Jahr 2021 wurden weltweit fast 10 Tonnen Diamanten allein für die Schmuckindustrie abgebaut, während im gleichen Zeitraum gerade einmal 600kg Rubine, Saphire und Smaragde, in Summe weltweit gefunden wurden, von denen lediglich knapp 2-3 Prozent, also 15 bis 18 kg als Investment geeignet sind. Darüber hinaus sind die Preise in den letzten 12 Monaten deutlich gesunken, was unter anderem daran liegt, dass auch immer mehr Diamanten aus dem Labor für Verlobungsringe und Schmuck akzeptiert werden.”
Fazit: Positive Prognosen für die Preisentwicklung von Farbedelsteinen
Die geologische Seltenheit von Farbedelsteinen und die steigende Nachfrage nach unbehandelten Steinen in bestimmten Größenklassen dürften sich positiv auf die Preisentwicklung auswirken. Für Investoren, die neu in diesen Markt einsteigen wollen, ist es ratsam, sich auf den Erwerb weniger, aber größerer Steine zu konzentrieren, anstatt viele kleine Steine zu kaufen. Konkret bedeutet dies, dass ein Rubin für Investitionszwecke mindestens 1 Karat, ein Smaragd 1,5 Karat und ein Saphir mindestens 2 Karat aufweisen sollte, um als attraktives Investment zu gelten. Diese Empfehlungen berücksichtigen nicht nur die Anlagequalität, sondern auch die Marktpräferenzen hinsichtlich der Größe der Steine.