"Robust und resilient"

15.03.2021

Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG / Foto: © Talanx

So ist die Talanx durch das Corona-Jahr 2020 gekommen. Obwohl die Krise zwar ein neues Rekordergebnis verhindert hat, zeigt sich der Hannoveraner Versicherer insgesamt zufrieden. 

Mit 1,7 Mrd. Euro lag das operative Ergebnis der Talanx Gruppe im Jahr 2020 um ca. 700 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert. Beim Konzernergebnis wurde mit 673 Mio. Euro das Niveau von 2019 um 250 Mio. Euro verpasst. Dennoch konnte der Versicherer dazu seine im November ausgegebene Prognose von „deutlich mehr als 600 Mio. Euro“ erreichen.

Corona stellte massive Belastung dar

Ohne die coronabedingten Schäden hätte die Talanx das Rekordergebnis aus dem Vorjahr übertroffen. So schlugen die durch die Pandemie verursachten in der Schaden- und Unfallversicherung Großschäden mit 1,2 Mrd. Euro zu Buche, so viel wie fast die gesamte Großschadensbelastung von 2019, als Großschäden in Höhe von 1,3 Mrd. Euro reguliert wurden. Immerhin lag im vergangenen Jahr die Belastung durch Naturkatastrophen mit 658 Mio. Euro um 115 Mio. Euro niedriger als im Vorjahr. Insgesamt wendete die Talanx im vergangenen Geschäftsjahr 2,1 Mrd. Euro für die Regulierung von Großschäden auf, womit das Jahresbudget von 1,3 Mrd. Euro deutlich überschritten wurde. Von den Großschäden entfielen 1,6 Mrd. Euro auf die Rückversicherung, ein Anstieg um ca. 600 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Auf die Erstversicherung entfielen mit 554 Mio. Euro 191 Mio. Euro mehr Großschäden als 2019. Der coronabedingte Milliardenaufwand sorgte auch dafür, dass das versicherungstechnische Ergebnis mit minus 2,8 Mrd. Euro um 1 Mrd. Euro niedriger lag als im Vorjahr. Die Schaden-/ Kostenquote stieg um 2,6 Prozentpunkte auf 100,9 %. Ohne die Pandemie hätte sie sich auf 97,6 % verbessert. Die weiter sinkenden Zinsen wirkten sich negativ auf das Kapitalanlageergebnis aus, sodass dieses um ca. 100 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr auf 4,2 Mrd. Euro sank. Dadurch reduzierte sich auch die Kapitalanlagerendite, die mit 3,2 % das Vorjahresniveau um 0,3 Prozentpunkte verpasste. Auch in diesem Jahr wird Talanx an der Anlagepolitik festhalten, Marktrisiken zu begrenzen. Zudem wird die konservative Kapitalanlagepolitik unter stetigem Ausbau der Infrastrukturinvestments fortgesetzt.

40 Mrd.-Marke überschritten

Positiv entwickelten sich die gebuchten Bruttoprämien: So lagen diesen mit 41,1 Mrd. Euro um 4,1 % über dem Vorjahresniveau, währungskursbereinigt lag der Anstieg sogar bei 6,9 %.

Programme zeigen Wirkung

Dass die Tanlax insgesamt positiv durch die schwierige Corona-Zeit kam, ist auch auf die erfolgreichen operativen Verbesserungsmaßnahmen in den Geschäftsbereichen Industrieversicherung sowie Privat- und Firmenversicherung Deutschland zurückzuführen. So zeigt in der Industrieversicherung die Profitabilisierung der Versicherungstechnik deutlich Wirkung: Die kombinierte Schaden-/ Kostenquote verbesserte sich ex-Corona auf 98,7 % rückt damit näher an das langfristige Ziel vom 95 % heran. Sehr positiv verlief die Entwicklung der gebuchten Bruttoprämien, die im Gesamtjahr um 7,2 % auf 6,7 Mrd. Euro stiegen. Währungsbereinigt lag der Anstieg sogar bei 9 %, womit diese Sparte den ursprünglichen Ausblick um mehr als 2 Prozentpunkte überstieg. Die Beitragssteigerungen sind im Wesentlichen auf das Wachstum im Specialty- und im Haftpflichtgeschäft und das insgesamt verbesserte Preisumfeld zurückzuführen.

Welches Ziel Talanx im vergangenen Jahr fast erreicht hätte, lesen Sie auf Seite 2