Risiken bei Herbst-Touren versichern
08.10.2015
Eine herbstliche Wanderung in den Bergen ist vor allem schön, aber es gilt auch einige Risiken zu beachten. Für den Fall von Bergnot und einer Bergrettung sind Versicherungslösungen verfügbar.
2015-10-09 (fw/db) Vor allem jetzt im Herbst locken klare Luft, angenehme Temperaturen und ein wunderschöner Ausblick über die Landschaft Wanderbegeisterte in die Berge. Hierbei ist eine vernünftige Vorbereitung das A und O. Damit der Berg-Gaudi auch nichts im Wege steht, gibt die Europäische Reiseversicherung (ERV), ein Tochterunternehmen der ERGO Versicherungsgruppe, einige Empfehlungen für Touren und Versicherungsschutz. Wichtig sei, die Route sorgfältig zu planen und diese an sein eigenes Können anzupassen.
"Besonders unerfahrene Alpinisten sollten darauf achten, ihre Leistungs- und Belastungsfähigkeit nicht zu überschätzen", rät Birgit Dreyer, Reise-Expertin der ERV.
Ist die Entscheidung für eine Tour gefallen, geht es an das Organisieren der Transportmittel. Wanderer kümmern sich am besten auch gleich um die Rückreise und informieren sich - falls auch eine Bergbahn Teil der Wanderung ist - über die letzten Talfahrtmöglichkeiten. Bei einer zusätzlich geplanten Hütten-Übernachtung sollten Bergwanderer im Vorfeld klären, ob die Unterkunft im geplanten Zeitraum tatsächlich bewirtschaftet ist und sich gegebenenfalls rechtzeitig um eine Reservierung kümmern.
Je nach Schwierigkeitsgrad der Route ist eine passende Ausrüstung vonnöten. Dazu gehören ausreichendes Schuhwerk, Funktionskleidung sowie Steighilfen, Helm und Seil für anspruchsvolle Routen. Da auf dem Berg ein sprichwörtlich "anderer Wind weht", ist vor jedem Ausflug das Beobachten des Wetterberichts Teil einer guten Vorbereitung. So kann die Ausrüstung leichter den Wetterverhältnissen angepasst oder die Wanderung eventuell auch verschoben werden.
Risiken nicht unter- und sich selbst nicht überschätzen
Klar, eine tolle Tour soll eine Herausforderung bieten. Das beflügelnde Gefühl, eine neue Route, einen neuen Gipfel bezwungen zu haben oder seine letzte Bestzeit zu übertreffen, ist für viele das Highlight einer gelungenen Bergtour.
"In manchen Situationen sollte man, um ein unnötiges Risiko zu vermeiden, den Mut aufbringen, umzukehren. Es finden sich noch genügend Gelegenheiten, sich der kniffligen Etappe auf ein Neues zu stellen. Denn bei einem Unfall in den Bergen hilft oft nur eine aufwendige und häufig teure Bergung. So kostet etwa ein Helikopter-Einsatz 80 Euro pro Minute und bei einer üblichen Bergungszeit von bis zu 60 Minuten geht das in die Tausende", warnt Expertin Dreyer.
Laut einem Bericht der "Verbraucherzentrale Sachsen" übernehmen hier viele gesetzlichen Krankenkassen die anfallenden Kosten nur anteilig. Eine Unfallversicherung wäre eine Möglichkeit sich hier zusätzlich abzusichern - doch auch hier gilt es genau zu prüfen, wann diese greift und ob die Bergungs-, Such- und Rettungskosten getragen werden. Daher empfehlen Verbraucherschützer grundsätzlich für jede Reise eine private Auslandskrankenversicherung abzuschließen.
Wenn's doch mal brenzlig wird
Im Ernstfall gelten als oberste Regeln: Erst einmal Ruhe bewahren, sich einen ersten Eindruck der Situation verschaffen sowie versuchen, überlegt zu handeln. Um im Ernstfall schnell Hilfe anfordern zu können, führen gut gerüstete Wanderer die wichtigsten Notfallnummern stets mit sich. Wird ein Notruf getätigt, so sind bestenfalls Antworten auf folgende fünf W-Fragen parat:
* Was ist passiert?
* Wo ist es passiert?
* Wie viele Verletzte gibt es?
* Welche Verletzungen haben die Personen?
* Warten auf Rückfragen? - Nicht sofort auflegen!
Für eventuelle Ortungsversuche soll das Mobiltelefon wenn möglich eingeschaltet bleiben sowie weitere Telefonate vermieden werden, um für Rückfragen erreichbar zu sein.
Dietmar Braun