Riesen-Fehler kostet Barclays eine halbe Mrd Euro
29.03.2022
Irren ist menschlich – und manchmal sehr teuer. So auch im Fall der Großbank Barclays, die nun laut der aktuell besten Schätzung umgerechnet 538 Mio. Euro abschreiben muss. Sie hat sich nämlich einen gewaltigen Fehler geleistet und doppelt so viele Wertpapiere verkauft wie bei Behörden angemeldet.
Das Geldinstitut teilte mit, eine unabhängige Untersuchung des Fehlers sei bereits eingeleitet worden. Außerdem prüften auch die Aufsichtsbehörden den Fall und forderten Informationen ein. Eins ist jetzt schon sicher: die Aktionäre haben für den Schnitzer wenig Verständnis. So gab Barclays an der Londoner Börse zeitweise mehr als drei Prozent nach.
Zumindest kann die Bank die Panne finanziell verkraften, denn 2021 hat das Unternehmen einen Rekordgewinn in Milliardenhöhe eingefahren. Der Fehler dürfte jedoch das Kapitalpolster belasten. Die sogenannte harte Kernkapitalquote soll laut Barclays auf die Mitte der angepeilten Spanne von 13 bis 14% fallen. Der im Februar angekündigte Aktienrückkauf in Höhe von einer Milliarde Pfund werde nun auf das zweite Quartal verlegt.
Ein Insider sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass es sich bei den Produkten um zwei börsennotierte Schuldverschreibungen gehandelt habe. Sie seien an Rohöl und die Marktvolatilität gekoppelt gewesen. Die Bank habe den Verkauf und die Ausgabe der Papiere im März ausgesetzt. (sh)