Rentenreform in schwerem Umfeld
15.06.2016
Der Bund der Versicherten e. V. (BdV) begrüßt die Initiative der Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles, um im Rentendialog auf Spitzenebene die Diskussion um die Zukunft der Alterssicherung voranzutreiben.
(fw/rm) „Wir werden in den Diskussionen mit kritischer und konstruktiver Stimme auf die gegenwärtigen Probleme der kapitalgedeckten Altersvorsorge hinweisen“, erklärt Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des BdV. Positiv bewertet er, dass im Diskussionsprozess auch neue Ideen und Ansätze Platz finden. Angesichts der derzeitigen Finanzlage erwartet der BdV jedoch keine schnelle Lösungsfindung: „Entweder wir finden jetzt eine neue, nachhaltig tragfähige Lösung der kapitalgedeckten Altersvorsorge oder aber die Rückkehr zu einer starken gesetzlichen Rente steht auf der Agenda“, so Kleinlein. Die Lebensversicherer sieht der BdV als ungeeignete Partner für die private oder betriebliche Altersvorsorge an. Seit Jahrzehnten brandmarkt der Verband die Lebensversicherung als „legalen Betrug“. Die aktuellen Entwicklungen bestätigen die Skepsis der Verbraucherschützer: Zunehmend finden Verbraucher keine tauglichen Versicherungsprodukte mehr oder die Unternehmen verabschieden sich vollständig aus dem Markt. „Wenn die Versicherer ihr Geschäft abwickeln, wird der Versicherte zur Ware und Manövriermasse im Spiel der Konzerne“, kommentiert Kleinlein das Geschäft der sogenannten Abwicklungsplattformen wie etwa der Frankfurter Leben. Die Hoffnung auf Überschüsse und effiziente Altersvorsorge wird dabei minimiert. Umso wichtiger ist jetzt der konstruktive Rentendialog, in dem der BdV seine Rolle klar definiert sieht: „Wir werden die Sicht des Verbrauchers und Arbeitnehmers in den Fokus unserer Arbeit im Rentendialog stellen“, erklärt Kleinlein. Besonders aus der Diskussion neuer Ansätze wie dem Vorsorgekonto, der Deutschland-Rente oder dem Sozialpartnermodell erhofft der BdV neue konstruktive Impulse. Solche Ideen stehen ausdrücklich auf der Diskussionsagenda des Rentendialogs und eröffnen nach Ansicht des BdV Hoffnung auf Lösungen. www.bundderversicherten.de