„Problemlöser versprechen gute Gewinne“
16.06.2020
Walter Schmitz / Foto: © PRIMA Fonds Service GmbH
Im Mai vergangenen Jahres hat Investment-Urgestein Walter Schmitz sein früheres Unternehmen, die PRIMA Fonds Service GmbH, gemeinsam mit seinen beiden Partnern Marco Kantner und Frank Berberich zurückgekauft. Das Trio hat offenbar auf das richtige Pferd gesetzt, denn seit der Firmenübernahme ist das Fondsvolumen spürbar gestiegen. In den kommenden Wochen legt Schmitz mit einem neuen Fonds nach. finanzwelt sprach mit dem Senior im Unruhestand darüber, was ihn antreibt, was er noch vor hat und weshalb Vertrieb seine Leidenschaft ist.
finanzwelt: Herr Schmitz, im Herbst werden Sie 80 Jahre alt, besser: jung. Über die Rente mit 67 können Sie wahrscheinlich nur lachen? Aus finanziellen Gründen sitzen Sie sicher nicht jeden Tag, gern auch am Wochenende, im Büro… Walter Schmitz» Müsste ich jetzt noch für Geld arbeiten, hätte ich in den vergangenen mehr als 50 Jahren gravierende, um nicht zu sagen tragische Fehler gemacht. Ich bin seit jeher ein leidenschaftlicher Vertriebler sowie seit rund 30 Jahren in aller Bescheidenheit auch ein erfolgreicher Fondsinitiator. Mich hat es gewurmt, dass vor dem Rückkauf der PRIMA enorme Umsatzchancen an mir vorbeigegangen sind. Ich glaube einfach, dass Investoren momentan gleichsam historische Gewinnchancen haben. Das gilt erst recht nach dem coronabedingten Durchsacker an den weltweiten Aktienmärkten.
finanzwelt: Sofern ich mich nicht täusche, lautet Ihr Credo seit jeher ‚Investieren, nicht spekulieren!‘ Kommt dieser Philosophie in der gegenwärtigen Zeit eine besondere Be-deutung zu? Schmitz» Grundsätzlich wählen wir als PRIMA und die von uns mandatierten Fondsmanager ausschließlich Aktien von Unternehmen, in die man langfristig investiert sein möchte. Auf lange Sicht ergeben sich daraus gute Renditechancen, geringere Risiken und vor allem weniger Kosten. Klar, Krisen wird es immer wieder geben. Aber ich bin überzeugt, dass die PRIMA Fonds und die in deren Portfolios enthaltenen Aktien auf Sicht gute Ergebnisse bringen.
finanzwelt: Private und auch institutionelle Investoren setzen verstärkt auf das Thema Nachhaltigkeit. Wird sich dieser Trend auch in der Post-Corona-Zeit verfestigen? Schmitz» In jedem Unternehmen ist Nachhaltigkeit ein zunehmend wichtiges Element der Firmenpolitik. Wie sehr sich die Beurteilung von Nachhaltigkeitskriterien durchsetzt, zeigt etwa, dass die Allianz CO²-intensive Versicherungsrisiken praktisch nicht mehr absichert. Großanleger treten den Unternehmen, in die man investieren will oder bereits investiert hat, mit kritischen Fragen zu Governance und zur Nachhaltigkeit gegenüber. Firmen mit schlechter ESG-Bilanz geraten bei großen Investmenthäusern zunehmend auf die schwarze Liste. Und der Bund der Versicherten z. B. hat als sogenannte Verbraucherschutzorganisation Modelle vorgelegt, die die staatliche Förderung etwa der privaten Altersvorsorge an nachhaltige Geldanlagen knüpfen soll.
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