Preis- und Mietentwicklung von Wohnimmobilien im Zehnjahresvergleich
12.04.2022
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Das Analysehaus FondsMedia hat eine neue Studie zum Thema Preis- und Mietentwicklung von Wohnimmobilien in Deutschland im Zeitraum 2012-2021 zusammengestellt. Der Vergleich zeigt: Wohnimmobilien haben sich extrem verteuert. Die Bundesbank geht von Preisübertreibungen von bis zu 40 % aus, jedoch sind die Mieten weniger extrem gestiegen.
Die Preissteigerungen bilden den jeweiligen Markt- bzw. Verkehrswert einer Immobilie ab. Der Verkehrswert stellt entsprechend die Grundlage für die Bestimmung des Beleihungswertes dar. Vereinfacht betrachtet ist der Beleihungswert dann ein dauerhaft erzielbarer Verkaufspreis, der auch in rezessiven Marktphasen bei rückläufigen Preisentwicklungen die Rückführung eines Hypothekendarlehens, sowie der Darlehenszinsen sicherstellt. Aufgrund der signifikanten Preissteigerungen sind die absoluten Beleihungswerte in Euro durch die Bezugnahme auf aktuelle Verkehrswerte automatisch „mitgestiegen“. Das führt wiederum zu ebenfalls massiv angestiegenen absoluten Beleihungsgrenzen. Privatkäufer stehen aufgrund dieser Preisübertreibungen massiven Abwertungsrisiken gegenüber. Je nach dem wie hoch ein aufgenommenes Darlehen für den Immobilienkauf ausfällt, kommen entsprechende Fremdfinanzierungsrisiken hinzu.
2021 lag die Inflationsrate bereits bei 3,1 %, was dem höchsten Stand seit 1993 entspricht. Im März 2022 hat sie sich noch einmal mehr als verdoppelt, und ist aktuell so hoch wie seit den 50er Jahren nicht mehr. Bei hohen Inflationsraten werden üblicherweise die Zinsen erhöht. Für Privatinvestoren, die über den Erwerb von Wohnimmobilien nachdenken, ergeben sich deshalb wortwörtlich inflationäre Risiken auf höchstem Preisniveau. Geht es also um die Erfüllung des Wunsches nach dem Eigenheim, wird jede Euphorie im Keim erstickt. Und wer eine Darlehenstilgung nicht dauerhaft leisten kann, setzt sich dem Risiko einer Zwangsversteigerung aus. Für Kaufentscheidungen muss man sich also gut informieren und Eigenverantwortung übernehmen. Einen Überblick der FondsMedia-Studie zum Thema, sowie die Möglichkeit zur kostenpflichtigen Bestellung der vollständigen Studie, finden Sie hier. (lb)