Pläne der Bundesregierung bewirken Nachfragerückgang nach älteren Immobilien
15.05.2023
Foto: © photo 5000 - stock-adobe. com
68 % der Kaufinteressenten sagen, dass sie seit den Diskussionen um die zukünftigen Heizsysteme mehr auf Energieeffizienz achten. Nur 27 % zeigen sich unbeeindruckt von den Diskussionen. Das sind Ergebnisse einer Befragung, die der Immobilienmakler Homeday im April und Mai 2023 unter rund 5.000 am Immobilienkauf Interessierten durchgeführt hat.
„Die öffentlich geführten Diskussionen haben bereits jetzt eine
erhebliche Verhaltensänderung bei den Immobilienkäufern zur Folge”, erklärt Steffen Wicker, Gründer und CEO von Homeday. Dies zeigen nicht nur die
Umfragedaten. Auch die Nachfrage nach Ein- und Mehrfamilienhäusern im Bestand
ist seit März messbar zurückgegangen.
„Viele Kaufinteressenten sind
verunsichert. Bis Klarheit herrscht, wie die neuen Regeln einzupreisen sind,
halten sie sich verstärkt zurück. Zu groß ist die Sorge, dass teure Sanierungspflichten
auf sie zukommen”, so Wicker.
Homeday beobachtet, wie viele Kaufinteressenten sich innerhalb von zehn Tagen auf eine neues Immobilieninserat melden. Dieser Indikator zeigt seit Anfang März einen erheblichen Rückgang an. Im März – mit dem Beginn der öffentlichen Debatte um die Heizungspläne der Bundesregierung – ist die Nachfrage nach Häusern um 30 % gegenüber Januar 2023 eingebrochen. „Hier zeigt sich, wie sensibel der Markt derzeit auf politische Eingriffe reagiert. Trotzdem gehen wir davon aus, dass sich die Nachfrage mittelfristig wieder normalisiert”, meint Steffen Wicker.
Homeday hat die Kaufinteressenten auch gefragt, ob sie eine Immobilie mit einer niedrigen Energieeffizienzklasse F-H kaufen würden. Immerhin 18 % schließen dies kategorisch aus.
54 % sagen, dass sie dies zwar in Betracht ziehen würden, aber nur mit einem entsprechenden Preisabschlag. “Wie hoch dieser Preisabschlag sein muss, ist im Moment die Frage, die viele Immobilienkäufer umtreibt. Unklar ist, welche Sanierungskosten aufgrund der neuen Heizungspläne auf sie zukommen. Erst wenn mehr Klarheit herrscht, wird die Nachfrage nach älteren Immobilien wieder anspringen”, kommentiert Wicker.
Auf die Frage, welchen Heizungstyp die Käufer präferieren würden, wenn sie die Wahl hätten, ergab sich ein eindeutiges Bild: Spitzenreiter ist nun die Wärmepumpe mit 40 %. Fernwärme würden 34 % bevorzugen. Immerhin würden noch 11 % auf Gas setzen.
Nur 8 % ist die Heizungsart gleichgültig.
Die Online-Umfrage wurde von Homeday unter rund 5.000 Kaufinteressenten des Unternehmens im April und Mai 2023 durchgeführt. Das Unternehmen unterhält eine Datenbank mit mehr als 500.000 registrierten Kaufinteressenten. (ml)