Peripherie-Staatsanleihen sind keine Randnotiz
04.05.2014
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**Sind Risikoprämien auf Anleihen aus europäischen Peripherie-Staaten noch attraktiv? Der Abstand zu Anleihen aus den Kernländern ist in der letzten Zeit merklich geschrumpft. **Wolfgang Bauer, Fondsmanager im Anleihenteam bei M&G Investments hat sich die Zahlen näher angesehen.
(fw/ah) Dazu hat Bauer stellvertretend für Zentrum und Peripherie die jeweils größte Volkswirtschaft betrachtet, also Italien und Deutschland. Spreads, die sich ab der Lehman-Pleite dramatisch ausgeweitet hatten, sind seit Mario Draghis „Koste-es-was-es-wolle"-Rede wieder deutlich geschrumpft.
Für Unternehmens- und Staatsanleihen ergeben sich unterschiedliche Ergebnisse. Bis Ende März 2014 sind die Spreads für Nicht-Finanzanleihen mit Investmentstatus auf 18 Basispunkte geschrumpft und sind damit so eng, wie seit vier Jahren nicht mehr. Bei Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit hingegen beträgt der Spread derzeit noch etwa 170 Basispunkte.
Wolfgang Bauer: „Engagements in europäischen Peripherieländern bieten gegenüber den Kernstaaten inzwischen keine signifikant höheren Risikoprämien mehr. Trotz der fortschreitenden Konvergenz bieten Staatsanleihen aber immer noch bessere Renditechancen als Unternehmensanleihen mit Investmentstatus: Sowohl die aktuellen Spreads als auch die mögliche relative Outperformance von Anleihen aus europäischen Randstaaten gegenüber ihren Pendants aus den Kernländern sprechen für Staatstitel. Allerdings müssten die Anleihenmärkte wirklich davon überzeugt sein, dass die Eurokrise der Vergangenheit angehört, damit der Trend anhält."