One Group: Komplett­ausfall für Anleger

21.05.2024

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Laut übereinstimmenden Pressemeldungen droht Anlegern der One Group, einer deutschen Tochter des österreichischen Immobilienkonzerns Soravia, der Totalverlust ihres investierten Kapitals in die nachrangigen Schuldverschreibungen „ProReal Europa 9“ und „ProReal Europa 10“.

Bei Schuld­verschreibungen verleihen Anleger beispielsweise an Firmen Geld gegen Zinsen. Insgesamt geht es um 278 Millionen Euro, wie Stiftung Warentest ermittelte. Dort liegt auch der Insolvenz­antrag der SC Finance Four GmbH vom 8. März 2024 vor, der am Insolvenzge­richt Offenbach einge­reicht wurde.

„ProReal Europa 9“ und „ProReal Europa 10“ hatte die One Group aus Hamburg Ende 2020 und Mitte 2021 auf den Markt gebracht. Das Kapital der Anleger – 100 Millionen Euro beziehungs­weise 178,5 Millionen Euro – sollte während einer jeweils dreijäh­rigen Lauf­zeit mit 6 Prozent beziehungs­weise 5,75 Prozent pro Jahr verzinst werden. Ende Dezember 2023 wurden dann überraschend die Zinszahlungen ausgesetzt. Der Mutterkonzern Soravia Deutsch­land teilte zu diesem Zeitpunkt Stiftung Warentest mit, etwa 11 000 Anle­gerinnen und Anleger seien „von einem hohen Ausfall­risiko betroffen“.

Der Insolvenzantrag der SC Finance Four GmbH, der die Schuldverschreibungen herausgegeben hat, deute auf eine Zahlungsunfähigkeit hin, die durch die Nichteinhaltung von Zahlungszusagen bei vier Projekten und dadurch entstandene negative Folgeeffekte verursacht wurde. Diese Situation resultiere aus der Schwierigkeit der Projektgesellschaften, Zinsen für gewährte Darlehen zu zahlen, und der Unmöglichkeit, neue Finanzmittel für die Fortsetzung der Projekte zu beschaffen, so die Berichte. (fw)