Nürnberger zieht gemischte Bilanz

07.04.2025

Foto: Harald Rosenberger, CEO, Nürnberger Versicherung © Nürnberger Versicherung

Strategieprogramm

2023 hat die Nürnberger das Strategieprogramm #vomICHzumWIR gestartet als umfassende Prävention für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Ziel ist eine Effizienzsteigerung, die Sanierung der Schadenversicherung, die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur hin zu mehr Performance sowie die Vorbereitung der Nürnberger auf ihre neue Positionierung als Präventionsversicherer. Dieses Programm kommt gut voran: Vom angestrebten Einsparziel von 75 Mio. Euro bis 2026 konnten bis März 2025 schon rund 80% fixiert werden. Auch die Sanierung der stark kostenbelasteten Schadenversicherung beginnt zu wirken, wie beispielsweise eine Verbesserung der Schadenquote für die Grundschadenlast in der Kfz-Versicherung zeigt. Zu den Maßnahmen gehören signifikante Beitragserhöhungen beziehungsweise Trennung von schlecht verlaufenden oder stark untertarifierten Verträgen sowie eine Exzellenz-Initiative in der Versicherungstechnik. Ziel ist es, 2027 eine schwarze Null in der Schaden-/Unfallversicherung zu erreichen und wieder positiv zum Konzernergebnis beizutragen.

Personelle Veränderungen im Vorstand und Aufsichtsrat

Nach über zehn Jahren als Vorstandsmitglied wird Dr. Jürgen Voß (55) im besten gegenseitigen Einvernehmen seine Vorstandsmandate bei der Nürnberger niederlegen und zum 31. Dezember 2025 aus dem Unternehmen ausscheiden. Um sowohl den Übergang seiner Aufgaben und Mandate als auch den seiner Expertise und seiner Erfahrung nachhaltig sicherzustellen, wird er auch über 2025 hinaus mit seiner Fachexpertise der Nürnberger zur Verfügung stehen und den Aufsichtsratsvorsitz bei der Fürst Fugger Privatbank AG fortführen.

„Jürgen Voß hat mit seiner Expertise und hohem persönlichen Einsatz zur positiven Entwicklung unserer Kapitalanlagen, des Asset Managements und der Bankdienstleistungen in herausfordernden Zeiten beigetragen. Dafür danke ich ihm im Namen des Aufsichtsrats und wünsche ihm für seine persönliche Zukunft alles Gute“, so der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Nürnberger Versicherung, Walter Bockshecker. CEO Harald Rosenberger ergänzt: „Mit Jürgen Voß geht ein ausgewiesener Experte und geschätzter Kollege von Bord. Ihm gilt mein persönlicher Dank sowie der des gesamten Vorstandsteams."

Der studierte Mathematiker und Aktuar (DAV) ist seit 2006 bei der Nürnberger und hat in verschiedenen strategischen und leitenden Funktionen im Konzern zur Unternehmensentwicklung beigetragen. Er wurde 2015 in den Vorstand der Nürnberger Lebensversicherung AG (Mathematik und Produktentwicklung) und 2017 in den Vorstand der Nürnberger Beteiligungs-AG (Kapitalanlagen) sowie den Vorstand der Nürnberger Allgemeine Versicherungs-AG berufen. Seit 2019 hat er die Funktion des Chief Financial Officers des Konzerns inne. 2020 übernahm Voß unter anderem den Verwaltungsratsvorsitz bei der Nürnberger Asset Management GmbH und ab 2021 den Aufsichtsratsvorsitz bei der Fürst Fugger Privatbank AG.

Auf der nächsten Hauptversammlung finden außerplanmäßige Aufsichtsratswahlen statt. Drei Mitglieder, darunter der Vorsitzende Walter Bockshecker, legen ihre Mandate aus persönlichen beziehungsweise gesundheitlichen Gründen mit Wirkung zum 14. Mai 2025 nieder. Für sie stehen Marion Ebentheuer (ehem. Mitglied des Vorstands ADAC SE und ehem. Vorsitzende des Vorstands der ADAC Versicherung AG), Burkhard Oppenberg (Oppenberg Advisory) und Prof. Dr. Christian Rödl (Vorsitzender der Geschäftsleitung von Rödl & Partner) zur Wahl. Über den Vorsitz entscheidet der Aufsichtsrat in seiner ersten Sitzung nach der Hauptversammlung.

Ausblick 2025

Die Nürnberger erwartet für 2025 eine insgesamt stabile Nachfrage nach Versicherungsprodukten. Sie geht von einer weiterhin erfolgreichen Sanierung des Schaden-/ Unfallgeschäfts aus, die zu einem deutlichen Anstieg des Konzernergebnisses auf die Größenordnung von 40 Mio. Euro führen wird. Die prognostizierten Segmentergebnisse Leben sowie Kranken liegen über denen von 2024, bei den Bankdienstleistungen leicht darunter. Im Schadenbereich wird ein gegenüber 2024 deutlich verbessertes, aber weiter negatives Segmentergebnis im mittleren zweistelligen Millionenbereich erwartet. (mho)