Neue Erlöspotenziale erschließen

28.07.2013

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Immobilienfinanzierung bedeutete ursprünglich: Finanzierung der eigenen vier Wände durch die Sparkasse um die Ecke. In den letzten Jahren hat sich durch spezialisierte Baufinanzierungsunternehmen ein neues Angebotsspektrum für den Vertrieb erschlossen und somit auch für Immobilieninvestoren. Diese Entwicklung bringt zusätzliche Erlöspotenziale für Finanzdienstleister mit sich.

Baufinanzierungsunternehmen haben einen erheblichen Teil dazu beigetragen, dass die Assetklasse Immobilie in den vergangenen Jahren für den breiten Vertrieb erschlossen worden konnte – und weiterhin wird. Immobilien, egal ob selbstgenutzt oder als Anlage, sind nicht zuletzt durch die entstandene Angebotsbandbreite der Baufinanzierer für jeden Finanzdienstleister vermittelbar geworden, denn auch die Finanzierung von Immobilien lässt sich grundsätzlich dadurch mit erbringen. Dank Internet und Hi-Tech-EDV sind schnelle Prüfungen von Finanzierungen möglich. Dies ist derzeit besonders bei attraktiven Objekten in umkämpften Lagen wichtig: Hier zählt schnelles Zuschlagen, damit Mitbewerber die Immobilie nicht vor der Nase wegschnappen. Baufinanzierungs-Unternehmen bieten nicht nur schnellen Zugriff auf teilweise über mehrere hundert Finanzierungsquellen, sie haben sich auch zu Spezialisten in der Beratung zur optimalen Finanzierung entwickelt. Regional spezialisierte Baufinanzierungs-Unternehmen sind häufig wichtige Informationsquellen, was regionale Förderung und Zuschuss-Systeme auf Gemeindeebene betrifft. Dieses Know-how lässt sich zum beiderseitigen Vorteil nutzen.

Finanzdienstleister sind allerdings gut beraten, strikt zwischen Immobilie und Finanzierung zu trennen: Für den Eigennutzer ist entscheidend, dass die Immobilie zu ihm passt; für den Investor hingegen, dass die Immobilie sich rechnet. Gerade im derzeitigen Niedrigzinsumfeld ist es verführerisch, den Finanzierungsrahmen maximal auszureizen – die Rahmenbedingungen wie Laufzeit und Zinsfestschreibungen werden häufig vernachlässigt. Dies könnte sich im Nachhinein als Bumerang für den Erwerber erweisen, für Finanzdienstleister wird die Haftung zur realen Gefahr. Die Zusammenarbeit mit Baufinanzierungs-Unternehmen bietet ihnen die Gelegenheit, ihren Kunden „Finanzierungs-Schnäppchen" anzubieten, d. h. nicht nur einen niedrigen Zins, sondern auch eine lange Zinsbindung über mehr als 20 Jahre zu guten Konditionen.

Zudem wird auch Baufinanzierung zu einem Bereich, in dem Know-how und Expertise immer wichtiger werden, die reine Gelegenheitsvermittlung wird problematisch. Aus- und Weiterbildung können helfen, das Erlöspotenzial zu steigern. Für Finanzdienstleister stellt sich die interessante Frage, ob es sich lohnt, verstärkt in den Ausbau dieses Geschäftsbereiches zu investieren, inklusive Qualifizierung, Ausbildung und Recherche. Sollte dies nicht der Fall sein, bietet die Baufinanzierung trotzdem erhebliche Chancen, indem Partnerschaften mit Spezialisten eingegangen werden oder andere kooperative Lösungen gesucht werden. So lässt sich das Geschäft für alle Seiten erheblich ausweiten.

Die Niedrigzinszeit wird nicht ewig anhalten. Daher lohnt es sich,

sie zu nutzen, solange es geht. Welche Konditionen die einzelnen

Baufinanzierer bieten, lesen Sie in unserer großen

_**Übersicht im Downloadbereich.

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(Christoph Sieciechowicz)

Baufinanzierung - Printausgabe 04/2013

http://finanzwelt.de/wp-content/uploads/Umfrage_zur_Baufinanzierung.pdf