Neuartiger Ratingansatz
13.03.2019
Dr. Tobias Schmidt, CEO der f-fex AG / Foto: © f-fex
Mit Hilfe moderner Kennzahlen und innovativen Berechnungsverfahren will die f-fex AG die Bewertung und Auswahl von Fonds signifikant verbessern und erleichtern. Dabei wird sowohl die Vergangenheit des Fonds als auch dessen mögliche Zukunft berücksichtigt. Der Blick in die Zukunft ist aber kein Blick in die sprichwörtliche Glaskugel.
Das von f-fex entwickelte intelligente quantitative Verfahren nutzt neben der Historie klassischer Performance- und Risikokennzahlen verschiedene zukunftsorientierte Szenariotechniken. Mit diesen wird das Ratingsystem in Abhängigkeit der Marktlage und der Besonderheit einzelner Assetklassen laufend in Bezug auf Prognosegüte optimiert. „Die Motivation für die Entwicklung unseres Ratings war die Notwendigkeit, ein aussagefähiges und nachhaltig performancegenerierendes Fondsselektionsverfahren für unsere Robo- und Portfolio-Advisory Tools zu finden“ erläutert Dr. Tobias Schmidt, Vorstand und CEO der f-fex AG. „Allerdings hat uns keines der derzeit am Markt verfügbaren Ratings überzeugt, weshalb wir uns entschieden haben, ein eigenes, intelligentes Ratingsystem zu entwickeln. Die damit erzeugten Ratingergebnisse stellen wir nun anderen Investoren und Beratern über finanzen.net und f-fex.de kostenfrei zur Verfügung“, so Schmidt weiter.
Intelligente Ratingmethodik optimiert Prognosegüte
Das f-fex Ratingkonzept wurde entwickelt, um Fonds zu identifizieren, die mit vertretbarem Risiko eine nachhaltige Überrendite gegenüber ihrer Vergleichsgruppe erzielen. Für das f-fex Ratingkonzept ist daher die Prognosegüte die Zentralstellgröße, die das Rating in Bezug auf die risikoadjustierte Rendite eines Fonds liefert. Das System überprüft für jede Peergroup laufend die Risikoindikatoren und passend diese gegebenenfalls an. Somit ergeben sich jeweils Peergroup-eigene Indikatorengewichte, die sich im Zeitverlauf ändern und so die optimale Aussagekraft des Ratings gewährleisten.
Der Blick in die Zukunft wird immer trüber, je weiter er geht. Deshalb zeigt beim kürzesten Zeitraum, nämlich ein Jahr, naturgemäß die höchste Prognosegüte. Jedoch liefert das Ratingsystem auch auf die 3- und 5-Jahresperpsektive für die wichtigsten Anlageklassen bzw. Peergroups sehr zufriedenstellende Ergebnisse. „Selbstverständlich ist ein gutes Rating von heute noch keine hundertprozentige Garantie dafür, dass der betreffende Fonds morgen der Top-Outperformer sein wird“, so Schmidt. „Wenn unsere Ratings aber im Durchschnitt die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass wir mit gut oder sehr gut gerateten Fonds tatsächlich Outperformance generieren können, sind wir überaus zufrieden. Unsere intelligente Maschine erspart uns da viel händische Analysearbeit.“
Über 4.000 geratete Fonds
Das f-fex Rating umfasst alle Fonds bzw. Fondsanteilsklasse, die zu einer hinreichend homogenen Peergroup von mindestens 20 Fonds gehören und eine Fondshistorie von mindestens fünf Jahren aufweisen. Alle Anteilsklassen eines Fonds werden separat bewertet. Ende Februar hatten demnach 4.230 Fonds bzw. 10.775 Anteilsklassen in 60 Peergroups ein f-fex Rating.
Grundlage des Ratings sind 3 Renditeindikatoren und 4 Risikoindikatoren. Deren jeweilige Ausprägung basiert entweder auf einer historischen Datenreihe (Rückblick) oder wird als Szenario-Berechnung (Ausblick) generiert. Das Rating selbst wird jedes Mal zum Ende des Monats berechnet. Die Ergebnisse werden in 5 Ratingklassen unterteilt, die von A (sehr gut) bis E (schwach) gehen.
Aktuelle und zukünftige Nutzung
In den f-fex Portfolio-Advisory Tools „PAUL“ (für Fondspolicen) und „INA“ (für Fondsdepots) findet das Rating ersten Verwendungsniederschlag. Das Rating soll auch für die neue Robo-Advisor-Plattform, die noch diesen Monat starten soll, als Selektionsunterstützungstool zur Verfügung stehen.
Die kostenfreie Veröffentlichung der Ratings soll jedoch auch für jene Marktakteure Nutzen stiften, die die f-fex Portfolio-Advisory Tools nicht einsetzen. Die Ratings sind ab sofort kostenfrei auf den Websites von f-fex und finanzen.net abrufbar. Darüber hinaus können die Ratings als Datenfile von f-fex bezogen werden. Für Fondsgesellschaften stehen zur werblichen Nutzung der Ratingsiegel verschiedene Lizenzmodelle zur Verfügung. (ahu)