Nettofondsvermögen knackt Eine-Billion-Euro-Marke

29.06.2023

Rudolf Kömen, Geschäftsführer der INTREAL Luxembourg. Foto: INTREAL

Das Nettofondsvermögen aller europäischen Immobilien-AIF überstieg im Jahr 2022 die Marke von einer Billion Euro. Dies zeigt eine Analyse der Zahlen der European Fund and Asset Management Association (EFAMA), die 29 europäische Länder umfasst. Trotz Abflüssen im ersten Quartal – aufgrund des Ausbruchs des Ukrainekrieges – wuchs das Nettofondsvermögen: Ende 2021 stand die Branche europaweit bei 0,99 Bio. Euro. Im Laufe des Jahres wuchs sie über 1,0 Bio. Euro (Q1), 1,03 Bio. Euro (Q2) und 1,07 Bio. Euro (Q3) auf 1,06 Bio. Euro zum Ende des vierten Quartals. Das gesamte Wachstum des Nettofondsvermögens lag also bei rund 76 Mrd. Euro.

Von den 1,06 Bio. Euro Nettofondsvermögen in der Assetklasse Immobilien entfallen fast 80 Prozent auf die Länder Deutschland, Frankreich, Luxemburg und die Niederlande. Deutschland ist der wichtigste Immobilienfondsstandort mit 348,8 Mrd. Euro, gefolgt von Frankreich mit 231 Mrd. Euro. An dritter Stelle kommt Luxemburg mit 137,4 Mrd. Euro und an vierter Stelle die Niederlande mit 122,8 Mrd. Euro.

Rudolf Kömen, Geschäftsführer der INTREAL Luxembourg, kommentiert: „Obwohl Luxemburg gemessen an der Bevölkerung rund 120-mal kleiner ist als Deutschland, hat es mit rund 137,4 Mrd. Euro einen sehr großen Bestand an regulierten Immobilienfonds. Das Wachstum ist vor allem auf die große Akzeptanz und Bekanntheit der Luxemburger Vehikel bei internationalen institutionellen Investoren zurückzuführen.“

In europäische Immobilienfonds (Alternative Investment Funds, AIF) flossen 2022 netto rund 6,2 Mrd. Euro. Dabei war das erste Quartal – vermutlich aufgrund des Ausbruchs des Ukrainekriegs und der daraus resultierenden Verunsicherung an den Märkten – mit einem Minus von rund 9,9 Mrd. Euro das schlechteste. In der Folge verbesserten sich die Mittelzuflüsse mit jedem Quartal – von +4,5 Mrd. Euro im Q2 auf +4,9 Mrd. Euro im Q3 auf 6,7 Mrd. Euro im Q4.

Die Nettomittelzuflüsse von 6,2 Mrd. Euro verteilen sich sehr ungleich auf die einzelnen Länder. Luxemburg sticht mit sehr hohen Nettomittelzuflüssen in Höhe von 20,6 Mrd. Euro hervor. Der Abstand zum zweiten Platz ist groß: Irland belegt mit Zuflüssen von 1,6 Mrd. Euro den zweiten Rang. Dem entgegen stehen Länder mit größeren Abflüssen – allen voran die Niederlande mit -12,5 Mrd. Euro und das Vereinigte Königreich mit -3,6 Mrd. Euro.

Rudolf Kömen, Geschäftsführer der INTREAL Luxembourg, kommentiert: „Die Zahlen zeigen, dass Immobilienfonds, die in Luxemburg aufgelegt wurden, auch im schwierigen Jahr 2022 eine sehr hohe Nachfrage zu verzeichnen haben. Es gibt offenbar noch Fondsanbieter und Investoren, die auch in einem anspruchsvollen Immobilienmarkt Chancen sehen.“

Die Datenbank der EFAMA umfasst Daten zu UCITs und AIF in 29 europäischen Ländern inklusive der Türkei, dem Vereinigten Königreich und der Schweiz. Die vierteljährlichen Statistiken werden von der EFAMA und dem Investment Company Institute (ICI) im Auftrag der International Investment Funds Association (IIFA) erstellt. (fw)