Negativzinsen sind überall denkbar

25.02.2020

Foto: © Animaflora PicsStock - stock.adobe.com

Auf dem europäischen Kontinent haben wir uns schon seit langer Zeit an die Zinsmisere gewöhnt. Sogar Negativzinsen sind kein Novum mehr. Leidtragende sind die Sparer, die trotz dieser Malaise noch nicht so richtig umgedacht haben. In den USA gibt es noch Zinsen. Aber nach Einschätzung von Legg Mason/Western Asset sind auch in der größten Volkswirtschaft negative Zinsen nicht gänzlich ausgeschlossen.

„Die Angst davor ist groß, die Auswirkungen müssen aber nicht negativ für die Märkte sein“, sagt Michael Bazdarich, Mitglied des Pension Solutions Team bei Western Asset. Dafür sind allerdings einige Bedingungen zu erfüllen.

„Es ist nur eine Frage der Zeit, bis negative Zinsen auch in den USA Einzug halten“, sagt Bazdarich. In der Eurozone und in Japan sind die Negativzinsen bereits seit Jahren gang und gäbe. „Die EZB arbeitet seit 2014 mit Minuszinsen, die japanische Notenbank seit 2016“, so Bazdarich. Die Notenbanken wollen auf diese Weise die schwache Wirtschaft ankurbeln und einen Absturz in eine Rezession verhindern. Ob die Negativzinsen hier wirklich hilfreich sind, ist allerdings noch nicht abschließend geklärt.

In jedem Fall aber zeigen die Beispiele aus Europa und Japan, wie Unternehmen, Banken und der Staat mit negativen Zinsen umgehen. „Daraus lassen sich Rückschlüsse für die USA ziehen“, sagt Bazdarich. Sicher sei, dass der Ruf nach weiteren Zinssenkungen kommen werde, vor allem vonseiten der Politik, sobald die wirtschaftliche Dynamik nachlasse. „Und rein technisch werden auch die US-Banken keine Probleme haben, mit Minuszinsen umzugehen“, so Bazdarich.

Wie unterschiedlich die Negativzinsen bei den unterschiedlichen Anlageprodukten umsetzbar sind, lesen Sie auf Seite 2