Nachhaltigkeit trifft auf Rentabilität – Warum Investoren jetzt einsteigen

15.08.2024

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Der wachsende Wunsch vieler Menschen, weniger zu fliegen, den Urlaub im Inland zu verbringen oder mit der Bahn, statt mit dem Auto zu reisen, verändert die Tourismuslandschaft grundlegend. Dieser Trend hin zu nachhaltigerem Tourismus hat weitreichende Implikationen für Politik, Wirtschaft und verschiedene Industriezweige.

Regierungen weltweit verschärfen ihre Emissionsvorschriften und entwickeln steuerpolitische Maßnahmen, um umweltfreundliche Praktiken zu fördern. Der Ökotourismus, der ein Marktvolumen von 172,4 Mrd. US-Dollar erreicht hat, bietet Investoren erhebliche Wachstumsmöglichkeiten – insbesondere durch den Ausbau umweltfreundlicher Reiseinfrastrukturen und -dienstleistungen. Unternehmen im Tourismussektor stehen zunehmend unter Druck, ihre ökologischen Fußabdrücke zu verringern und in nachhaltige Technologien zu investieren. Für Anleger eröffnen sich dadurch vielfältige Chancen in einer Branche, die sich in Richtung Nachhaltigkeit transformiert. Laut einer aktuellen ADAC-Tourismusstudie erfreut sich Urlaub im eigenen Land und die Nutzung des Autos bei den Deutschen zunehmender Beliebtheit. Einerseits müssen viele Menschen aus finanziellen Gründen sparen, andererseits wächst das Bewusstsein für Umweltschutz und Naturbewahrung am Urlaubsort. Der Trend zu nachhaltigerem Tourismus hat das Potenzial, politische, wirtschaftliche und sektorale Märkte maßgeblich zu beeinflussen. Dies eröffnet Anlegern vielfältige Möglichkeiten. Trotz steigender Nachfrage nach nachhaltigem Reisen gibt es eine Lücke zwischen den guten Absichten der Verbraucher und ihrem tatsächlichen Verhalten. Diese Diskrepanz bietet Chancen für wirtschaftliches Wachstum durch die Entwicklung umweltfreundlicher Reiseinfrastrukturen und Dienstleistungen. Der Tourismussektor, verantwortlich für etwa 11 % der globalen Emissionen, steht unter starkem Druck, seine Umweltbelastung zu reduzieren. Viele Unternehmen, darunter auch Fluggesellschaften, setzen vermehrt auf Nachhaltigkeit als zentralen Unternehmenszweck. Um den Anforderungen eines zukunftsfähigen Tourismus gerecht zu werden, müssen Reiseunternehmen in grüne Technologien investieren, Kohlenstoffausgleichsprogramme fördern und eng mit Interessensgruppen zusammenarbeiten, um einen umfassenden Wandel zu bewirken.

Profiteure des nachhaltigen Reisens: Bahnreisen, Camping und mehr…

In Deutschland profitieren unterschiedliche Sektoren von der aktuellen Entwicklung. Bahnreisen erleben einen Aufschwung, da Urlauber zunehmend auf ihren CO2-Fußabdruck achten und Züge gegenüber Flugzeugen bevorzugen – insbesondere bei Inlands- und Regionalreisen. Die erhöhte Nachfrage nach Bahndienstleistungen wird wahrscheinlich Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur und -technologiestimulieren, was sowohl öffentlichen Verkehrsbehörden als auch privaten Eisenbahnunternehmen zugutekommen dürfte. Camping und Outdoor-Urlaub gewinnen ebenfalls an Beliebtheit, ebenso wie umweltfreundliche Hotels oder Bio-Bauernhöfe. Der lokale Tourismus profitiert von authentischen Erlebnissen und der Unterstützung von regionalen Betrieben, Restaurants und Reiseveranstaltern. Die steigende Akzeptanz von Elektrofahrzeugen im privaten Bereich sowie bei Busunternehmen wie Flixbus erfordert eine erweiterte Ladeinfrastruktur. Für Investoren könnten Unternehmen, die in die Bereitstellung von E-Ladestationen und verwandten Dienstleistungen involviert sind, interessant sein. Dies umfasst Ladenetzbetreiber, Energieunternehmen und Unternehmen, die innovative Lösungen für das Laden zu Hause und in der Öffentlichkeit anbieten.