Nachfolgen scheitern häufig am Geld

06.02.2019

Dr. Daniel Bartsch, Gründer und Vorstand von creditshelf / Foto: © creditshelf

Irgendwann möchten viele Unternehmer ihr Lebenswerk in andere Hände geben. Ein wesentliches Problem ist dabei, eine passende Finanzierung zu finden.

40 % der Finanzentscheider sind davon überzeugt, dass ein Viertel bis die Hälfte der angedachten Nachfolgeregelungen in mittelständischen Unternehmen an der passenden Finanzierung scheitern oder gar nicht erst zustande kommen. Sogar jeder zehnte Experte geht davon aus, dass mehr als die Hälfte aller geplanten Nachfolgeregelungen daran scheitern. Das sind Ergebnisse der Studie „Finanzierungsmonitor 2019", für den creditshelf gemeinsam mit der TU Darmstadt 200 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen befragt hat.

„Auch Nachfolgeregelungen von mittelständischen Unternehmen sind oft sehr komplex und damit risikobehaftet“, erklärt Dr. Daniel Bartsch, Vorstand und Gründungspartner von creditshelf. „Beispielsweise werden sich die unterschiedlichen Parteien oft nicht einig, weil finanzielle Vorstellungen zu weit auseinanderdriften oder für einen Buy-Out schlicht keine Rücklagen vorhanden sind. Im schlimmsten Fall werden bei einer forcierten Geschäftsauflösung dann nur noch die materiellen Güter versilbert.“

Obwohl ein beträchtlicher Teil der Finanzentscheider die Umsetzung von Nachfolgeregelungen also kritisch betrachtet, meinen branchenübergreifend etwa drei Viertel der Befragten, dass die Unternehmen insgesamt doch rechtzeitig mit der finanziellen Planung beginnen. „Das muss gar kein Widerspruch sein“, erklärt creditshelf-Vorstand Bartsch. „Man beginnt zwar früh mit der Planung, aber es gibt viele unvorhersagbare Faktoren, die potenziell alles wieder ändern können. So wollen etwa Zulieferer unter Umständen die Preise neu verhandeln oder Banken sehen den Betriebsübergang auf einmal kritisch und tun sich in der Folge mit neuen Krediten schwer.“

Diese Risiken sieht auch Prof. Dr. Dirk Schiereck von der TU Darmstadt, der den „Finanzierungsmonitor“ seit seiner ersten Auflage im Jahre 2016 wissenschaftlich begleitet: „Nachfolgeregelungen müssen natürlich nicht nur mit ausreichend zeitlichem Vorlauf geplant werden, sondern benötigen auch immer ein umfassendes Risikomanagement, das zudem größere Liquiditätsengpässe berücksichtigt.“

creditshelf-Gründer Bartsch ergänzt, dass mittelständische Unternehmen gut beraten sind, nicht nur die klassischen Finanzierungspartner in ihre Planungen einzubeziehen. „Unternehmer und Unternehmen sollten ebenfalls neue Kreditgeber berücksichtigen, die in der Lage sind, Nachfolgeregelungen sehr kurzfristig mit Liquidität zu unterfüttern“, so der Finanzierungsexperte. (ahu)

www.creditshelf.com

Finanzwelt Logo
Copyright © finanzwelt online - Alle Rechte vorbehalten
Verpassen Sie keine Nachricht aus der Welt der Finanzberatung, melden Sie sich kostenlos an!
Informationen zum Anmeldeverfahren, Versanddienstleister, statistischer Auswertung und Widerruf finden Sie in den Datenschutzbestimmungen.

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir rapidmail. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an rapidmail übermittelt werden. Beachten Sie bitte deren AGB und Datenschutzbestimmungen .

Ups! Etwas ist schiefgelaufen

Die aufgerufene Seite konnte nicht gefunden werden.