Möglicherweise doch kein Provisionsdeckel

20.05.2014

Dr. Walter Botermann

Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden des ALTE LEIPZIGER-HALLESCHE-Konzerns stellt auch ein möglicherweise noch Jahre andauerndes Niedrigzins-Szenario kein Problem dar.

(fw/hwt) Dr. Walter Botermann äußerte sich anlässlich der Präsentation der Geschäftsergebnisse für 2013 auch zur Diskussion um die Bewertungsreserven und eine Provisionsdeckelung. Hinsichtlich einer Neuregelung für die stillen Reserven von einem Hilfspaket für die Versicherer zu reden, gehe am Kern der Sache vorbei. Vielmehr werde hier lediglich ein von der Politik vor Jahren begangener Systemfehler korrigiert. Dass es in der Lebensversicherung zu der derzeit diskutierten Provisionsdeckelung kommen werde, sei entgegen allen anders lautenden Äußerungen keinesfalls schon ausgemachte Sache. Zurzeit lasse das Bundesfinanzministerium vom Institut für Transparenz (ITA) unterschiedliche Alternativen prüfen. Es sei durchaus denkbar, dass in dieser Hinsicht alles beim Alten bliebe und stattdessen eine höhere Transparenz im Hinblick auf Reduction in Yield (RiY) ausreiche.

Die ALTE LEIPZIGER Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit und die HALLESCHE Krankenversicherung auf Gegenseitigkeit sehen sich angesichts überdurchschnittlicher Ergebnisse im Geschäftsjahr 2013 für die nächsten Jahre und die Niedrigzinsphase gut gerüstet. Durch die erneut gestärkte Ertragskraft können Garantieversprechen und langfristige Leistungszusagen an die Kunden auch bei anhaltenden Niedrigzinsen erfüllt werden. Die gute Finanz- und Ertragslage, die auch von den Rating-Agenturen bestätigt wird, ermöglichten wiederum eine Erhöhung der Rückstellungen und des Eigenkapitals. Die Risikotragfähigkeit konnte weiter verbessert werden. Der Gesamtumsatz des Konzerns, einschließlich der Mittelzuflüsse im Bauspar- und Investmentfondsgeschäft, stieg von 3,7 Mrd. € um 5,5 % auf 3,9 Mrd. €.

Bei der ALTE LEIPZIGER Lebensversicherung führten die Erträge aus der Versicherungstechnik und der Kapitalanlage auch nach Bildung der Zinszusatzreserve von 97 Mio. Euro in 2013 und der Beteiligung der Kunden an den Bewertungsreserven in Höhe von 65 Mio. Euro zu einem hohen Rohüberschuss, der von 496 Mio. Euro um 22 % auf 606 Mio. Euro stieg. Die Politik der kontinuierlichen Stärkung der Finanzkraft wurde fortgesetzt. Dem Eigenkapital wurden 61 Mio. Euro zugeführt; es beträgt nun 630 Mio. Euro. Das Neugeschäft lag mit 589 Mio. Euro leicht unter dem Rekordergebnis des Vorjahres (603 Mio. Euro). Das Einmalbeitragsgeschäft sank um 1,2 % auf 404 Mio. Euro (Vorjahr: 409 Mio. Euro).

Bei der Zur HALLESCHE Krankenversicherung stiegen die gebuchten Bruttobeiträge um 4,6 % und beliefen sich Ende 2013 auf 1.148 Mio. Euro (2012: 1.098 Mio. Euro). Die Gesamtzahl der Versicherten stieg um 2,0 % auf 612.448 (2012: 600.391). Wie in der gesamten Branche hinterließen ungünstige Rahmenbedingungen, wie etwa die Diskussion um die Bürgerversicherung oder um Provisionshaftung Spuren im Neugeschäft, die zu einem leicht niedrigeren Bestand führten. Die HALLESCHE verzeichnete in der Zusatzversicherung einen Anstieg um 4,1 % auf 372.144 Personen (Vorjahr: 357.496). Der Bruttoüberschuss stieg 2013 auf 220 Mio. Euro (2012: 182 Mio. Euro). Der Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung werden 195 Mio. Euro zugeführt (Vorjahr: 156 Mio. Euro).

Während die ALTE LEIPZIGER Leben für das Jahr 2014 mit einem Neugeschäft auf dem Niveau von 2013 rechnet, geht die HALLESCHE von einem leichten Anstieg aus. Die Stärkung der Risikotragfähigkeit wird weiterhin im Mittelpunkt der Konzernstrategie stehen, um den Herausforderungen von Niedrigzinsphase und Solvency II erfolgreich zu begegnen.

Gleichzeitig wurde bekannt, dass die Ratingagentur Fitch erneut das Finanzstärkerating A+ mit stabilem Ausblick für die ALTE LEIPZIGER Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit und die ALTE LEIPZIGER Versicherung AG bestätigt hat. Die seit dem Erstrating 2011 unverändert positive Bewertung stützt sich auf die starke Kapitalausstattung sowie eine starke Marktstellung im Berufsunfähigkeits- und bAV-Geschäft. Fitch hob in der erneuten Bewertung insbesondere die deutlich über dem Markt liegende Eigenkapitalquote sowie die überdurchschnittliche Nettoverzinsung der Kapitalanlagen hervor. Die erneut über dem Markttrend liegende Steigerung der laufenden Beitragseinnahmen sowie die Marktstellung im Berufs-unfähigkeits- und bAV-Geschäft stellte die Rating-Agentur auch dieses Jahr als besonders positiv heraus.

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